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Des Teufels Gebetbuch

07.05.2017
Rezensionsexemplar
Cover Des Teufels Gebetbuch deutsch

Tadeus Boch war mal ein reicher Mann, der um die Welt gereist ist, um an den entlegensten Orten Poker zu spielen. Als zur Spielsucht dann auch noch Drogen ins Spiel kamen, ging alles den Bach runter. Seine Probleme haben ihn zwei Ehen und sein gesamtes Vermögen gekostet. Jetzt arbeitet er als Aufpasser in einem Casino in Baden-Baden und zahlt langsam seine Schulden ab.

Doch dann verliert ein junger, vorlauter Russe, den er aus dem Casino begleiten soll, eine wertvolle, alte Spielkarte. Tadeus braucht nicht lange, um die Karte zu finden. Sie scheint seine Aufmerksamkeit regelrecht auf sich zu ziehen. Als er sie vor dem Casino dem Russen zurückgibt, will dieser ihn anheuern, den Rest der Nacht als sein Aufpasser bei einem illegalen Kartenturnier zu fungieren. Er bietet eine Menge Geld und Tadeus kann nicht widerstehen. Nicht nur lockt ihn das Geld, sondern auch die alte Spielkarte. Er möchte sie noch einmal in den Händen halten. Vor Ort trifft Tadeus auf jemanden, dem er in seinem früheren Leben am Pokertisch begegnet ist.

Morgan erkennt ihn gleich, doch Tadeus hat nur ganz wage Erinnerungsfetzen. Der Abend hält noch weitere unangenehme Überraschungen bereit. Plötzlich stürmt eine bewaffnete Asiatin herein, die etwas über den Tod ihres Verlobten erfahren will. Die Situation kann mit Tadeus? Hilfe gerade noch entschärft werden, bevor jemand zu Schaden kommt. Endlich kann sich der Russe dem Spielen widmen und entscheidet sich für Supérieur, dass in einem Hinterzimmer gespielt wird. Der Einsatz für das Spiel sind historische Karten und das eigene Leben.

Tadeus, der das Hinterzimmer nicht betreten darf, versucht inzwischen im Innenhof etwas frische Luft zu schnappen, um der Verlockung der Sucht besser widerstehen zu können, als plötzlich Morgan aus dem Fenster des Supérieur-Zimmers stürzt und man auf ihn das Feuer eröffnet. Zusammen mit Tadeus versucht er vom Grundstück zu fliehen und wird dabei mehrfach getroffen. Mit letzter Kraft vertraut er Tadeus die gestohlene Karte des Russen an. Um nicht ebenfalls im Kugelhagel zu enden, verschwindet Tadeus so schnell er kann.

Auf der ganzen Welt jagen Menschen nach den verfluchten Karten und versuchen immer mehr in ihren Besitz zu bringen. Dabei schrecken sie nicht davor zurück, über Leichen zu gehen. Die Karten scheinen sie regelrecht zum Morden anzustiften und Kraft aus dem Tod zu ziehen.

Auch auf Tadeus übt die Karte eine besondere Anziehungskraft aus und auch er will mehr von ihnen finden. Da kommt ihm Hyun, die Asiatin, die das illegale Turnier unterbrochen hat, gerade recht, denn sie scheint die Karten spüren zu können und ist immer noch auf der Suche nach dem Mörder ihres Verlobten. So beginnt ihre gemeinsame Reise um die Welt, bei der hinter jeder Ecke tödliche Gefahren, zwielichtige Gestalten und dunkle Geheimnisse auf sie warten.

Des Teufels Gebetbuch ist ein äußerst spannendes Buch zu einem bei näherer Betrachtung faszinierenden Thema. Viele der Figuren sterben im Verlauf der Geschichte und so kann man sich nie sicher sein, wer am Ende überleben wird. Zudem haben auch die Hauptcharaktere mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen und so bleibt es ungewiss, wie sehr sich die Karten auf sie und ihr Handeln auswirken werden. Es kommt auf keiner Seite Langeweile auf. Besonders toll fand ich, dass Ereignisse aus dem Leben von Goethe mit in die Geschichte eingeflossen sind. Markus Heitz hat dem Buch einige interessante Anhänge beigefügt, die mehr Ergebnisse aus seinen Recherchen zum Ursprung der Kartenspiele beinhalten.

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