Rezensionen
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Beim FBI geht ein merkwürdiger Anruf des Ex-Agenten Patrick Henderson ein. Er fordert Hilfe an und verweist auf die Abteilung für übernatürliche Fälle, für die Agentin Kimberley Reynolds arbeitet. Sie wird in einen kleinen Ort namens Eloise im nördlichen Wisconsin, am Lake Superior, losgeschickt, um sich die Sache vor Ort einmal anzusehen und um mit Henderson zu sprechen. Bevor sie sich auf die Reise macht, spricht sie mit einer ihrer Quellen für Okkultes, die ihr erzählt, dass vor über einhundert Jahren eine Expedition von Zauberern von Eloise aus aufgebrochen und kurz darauf spurlos verschwunden ist und dass im ganzen Land immer mehr Naturgottheiten zurückkehren.
Das erste, was sie im vielen Schnee vom Eloise entdecken kann, ist das durch einen Eistornado zerstörte Rathaus. Ein Meteorologe, der das Phänomen untersucht, teilt ihr mit, dass so etwas extrem selten vorkommt. Inzwischen ist der ganze Ort durch den tobenden Schneesturm vom Rest der Welt abgeschlossen. Nach einem Wechsel in dicke Winterkleidung macht sich Kimberley auf zum Haus von Henderson. Hier findet sie die Hintertür offenstehend, Zeichen einer Auseinandersetzung im Inneren und Schleifspuren im Schnee, die zu einem menschlichen Körper passen könnten. Hendersons Nachbarin berichtet Kimberley, dass sie geträumt hat, Henderson sei von einer Kreatur mit Geweih verschleppt worden. In Eloise treibt definitiv eine übernatürliche Macht ihr Unwesen.
Ben Aaronovitch schreibt Kimberley Reynolds mit einer tollen, einnehmenden Stimme. Die Geschichte kann gut separat vom Rest der Rivers of London / Die Flüsse von London-Romane gelesen werden. Vorwissen ist nicht notwendig. Es liest sich auch einfacher, da es nur einen kleinen, abgeschlossenen Personenkreis und keine Randfiguren aus anderen Romanen gibt, an die man sich noch erinnern können muss.
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Dressed to Drillvon Kate Carlisle
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14.06.2023
~JK
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Shannon Hammer wird mit ihrer Crew angeheuert, um eine Kirche in ein modernes Museum umzubauen. Ihre Schwester Chloe ist zur Zeit auch in der Stadt und hat versprochen, ein wenig zu helfen. Bei der Begehung vor Projektstart stoßen Shannon und ihre Kollegen jedoch auf eine Tür im Inneren der Kirche, die sich nicht öffnen lässt. Als die Tür nach einigen Mühen endlich nachgibt, finden sie im Inneren der Seitenkapelle die Leiche von Sarah, der Assistentin der zukünftigen Museumsleiterin. Jemand hat ihr kurz vor dem Eintreffen der Bautruppe den Schädel eingeschlagen. Shannons aufmerksamen Blick entgehen nicht die Schleifspuren im Staub. Die Leiche wurde anscheinend erst nach der Tat in die Kapelle gebracht. Sofort ruft sie Sheriff Eric, den Verlobten ihrer Schwester, an. Inzwischen hat sich das Verhältnis zwischen den Beiden soweit verbessert, dass sich Eric zumindest in Ruhe anhört, was Shannon bereits alles am Tatort entdeckt hat, bevor er die Kirche für mehrere Tage sperrt.
So können die Umbauarbeiten nicht wie geplant beginnen, doch zumindest den Start der kleineren Außenarbeiten erlaubt der Sheriff. Dadurch dass Shannon nun ständig vor Ort ist, lernt sie nach und nach die ehemaligen Mitarbeiter der Kirche, die immer wieder vorbeischauen, besser kennen und beginnt sogleich Verdächtigungen anzustellen, denn alle scheinen etwas zu verbergen zu haben. Da ihr der Fall keine Ruhe lässt, beginnt sie sich selbst umzuhören und spannt auch alle ihre Freundinnen mit in die Ermittlungen ein.
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Sommer, Sand und Campingterrorvon Micha Krämer
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19.05.2023
~JK
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Annemarie Hansen hat von ihrem bei einer Explosion verstorbenen Schwager einen heruntergekommenen Campingplatz auf dem Festland geerbt. Ihr frisch angetrauter Mann Martin kann nicht verstehen, dass sie das Erbe nicht ausschlägt. Doch Annemarie möchte den Platz wieder herrichten und weiterverpachten. Martin soll sich dabei um alles kümmern. Dem schmeckt es gar nicht, von seiner Frau und seiner geliebten Insel Langeoog getrennt zu sein. Dennoch macht er sich auf den Weg aufs Festland, wo ihn sein in der Nähe lebender Sohn abholt.
Kurz nach seiner Ankunft verrät ihm die Dauercamperin Trixi, dass sie nicht daran glaubt, dass der Vorbesitzer des Platzes bei einem Unfall gestorben ist, wie es die Polizei angenommen hat. Angeblich kochte Annemaries Schwager in seinem Campingwagen gar nicht, sondern im Hinterraum des Kiosks, den er betrieb. Daher besaß er überhaupt keine Gasflasche, wie sie für die Explosion verantwortlich gewesen sein soll. Martin glaubt der jungen Dame und ein kurzer Blick auf die Überreste des niedergebrannten Campers bestätigt den Verdacht. Doch was soll er nun unternehmen? Treibt ein Killer auf dem Platz sein Unwesen und ist er als neuer Verwalter vielleicht das nächste Opfer? Soweit darf er es nicht kommen lassen.
Da Martin dringend Hilfe benötigt und der lokalen Polizei nicht traut, da sie ihn und seine Frau vor kurzem selbst des Mordes verdächtigt haben, wendet er sich an Nina Moretti. Nina ist eine langjährige Bekannte und arbeitet bei der Kriminalpolizei im Westerwald. Sie selbst hat zum einen gerade keine Zeit und glaubt Martin auch nicht so recht, aber sie überzeugt ihren Kollegen Thomas mit seiner Familie auf Martins Campingplatz Urlaub zu machen. Der hat zwar überhaupt keine Lust, verspricht aber, sich Martins Geschichte vor Ort zumindest einmal anzuhören.
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Leviathan Falls / Leviathan fälltThe Expanse #9
Tags:
Science Fiction
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18.04.2023
~JK
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James Holden und die verbleibende Crew der Rocinante sind auf der Flucht. Nicht nur ist mit Naomi die Anführerin des Untergrunds an Bord, sondern mit Teresa Duarte auch die Tochter des Laconianischen Hochkonsuls. Dieser hat sich von den Verletzungen erholt, die ihm seine außerirdischen Feinde zugefügt haben und dabei neue Erkenntnisse und Kräfte gewonnen. Doch dann verschwindet er aus dem Palast. Aliana Tanaka erhält den Auftrag, ihn zu finden. Sie kann seine Spur bis zu einer in Höhlen versteckten Startrampe für Raumschiffe, die von den ausgestorbenen Außerirdischen gebaut wurde, verfolgen. Doch das Schiff, mit dem Duarte Laconia verlassen hat, ist nicht nachverfolgbar. Daher fokussiert sich Aliana auf Duartes Tochter, in der Hoffnung, dass er irgendwann bei ihr auftauchen wird und diese für das Laconianische Militär leichter aufspürbar sein wird, als Duartes selbst. James und Naomi versuchen Teresa unterdessen bei einer Verwandten in einem Internat unterzubringen, was sie für deutlich sicherer als das Leben an Bord der Rocinante halten.
Doktor Elvi Okoye hat inzwischen die Kontrolle über den gesamten Wissenschaftsbereich des Laconischen Imperiums übernommen und untersucht verzweifelt das kristalline Artefakt, dass sie im Weltall entdeckt haben und von dem sie glaubt, dass es den Wissensspeicher der Außerirdischen darstellt. Hier könnte sich die Antwort zur Rettung der Menschheit verbergen, doch für den Zugriff auf das Artefakt benötigt sie die Hilfe von Cara. Das Mädchen, das Jahrzehnte zuvor von außerirdischer Technologie nach ihrem Tod automatisch repariert wurde, kann mit dem Kristall kommunizieren, was ihr jedoch jedes Mal einen Rausch versetzt. Elvi muss abwägen, wie oft sie Cara dieser Situation aussetzen kann, um ihre wichtige Forschung voranzutreiben.
Im großen Finale von The Expanse kämpfen die Hauptcharaktere für das Überleben der Menschheit. Ich empfand den Ausgang und die Lösungen als gut gelungen. Lediglich ein zurückgekehrter Charakter hätte für meinen Geschmack gerne noch ein paar Sätze mehr sagen dürfen.
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Schattengoldvon Christian Handel
Tags:
Fantasy
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24.02.2023
Rezensionsexemplar
~JK
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Farah lebt mit ihrem Bruder Thomas und ihrem Vater in einer Mühle nahe dem verbotenen Feenwald. Ihre Mutter ist schon vor Jahren gestorben. Berit, eine alte Frau und Kräuterkundige hat Farah viel beigebracht, darunter auch einige kleine Zauber. Als ihrem Bruder das Herz gebrochen wird, probiert Farah einen dieser Zauber im Wald an der Grenze zum Feenreich aus, um einen Blick in die Zukunft zu werfen und um zu sehen, ob es noch einen anderen Menschen gibt, in den sich ihr Bruder verlieben könnte. Doch der Zauber lockt ein dunkles Feenwesen an, halb Mensch, halb Spinne. In Panik läuft sie zurück zur Mühle.
Dort begegnet sie den Steuereintreibern der Königin, die ihre Familie gerade darüber informiert haben, dass die Steuern schon wieder erhöht werden. Das kann sich ihre Familie nicht leisten. In seiner Verzweiflung begibt sich Farahs Vater ins Dorf, um das letzte Geld der Familie zu versaufen. Um dies zu verhindern, eilen ihm Farah und Thomas nach. In der Kneipe kommt es zu einem handfesten Streit, bei dem ein teurer Schaden entsteht. In Panik bezahlt Farah die Schulden mit Feengold, das sie im Wald gefunden hat. Am nächsten Morgen ist das Gold jedoch verschwunden und Farah wird von den Wachen der Königin abgeholt und auf Burg Giebelstein gebracht.
Um nicht als Hexe oder als jemand, der mit dem Feenvolk handelt, verurteilt zu werden, behauptet Farah, dass sie das Gold mit Hilfe ihrer gottgegebenen Gabe aus Stroh gesponnen hat. Die Königin verlangt Beweise und lässt Farah mit Spindeln und einer großen Menge Stroh im Turm der Burg einsperren. Der einzige Ausweg, den Farah nun noch sieht, ist es, wirklich einen Handel mit dem Feenvolk einzugehen. Sie versucht mit Hilfe eines weiteren Zaubers eine Fee zu sich zu rufen. Ausgerechnet der Spinnenmann aus dem Wald ist es, der ihr zur Hilfe kommt und natürlich verlangt er einen Preis.
In Schattengold hat Christian Handel dem alten Märchen vom Rumpelstilzchen einen modernen Anstrich verpasst. Nicht nur das, die Figuren in der Geschichte, die aus Farahs Perspektive erzählt wird, haben jetzt alle nachvollziehbare Beweggründe, die ihr Handeln bestimmen. Es wird nicht einfach geheiratet, sondern Königssohn und Müllerstochter lernen sich kennen und lieben. Aus dem im Märchen nur als Bösewicht skizzierten Rumpelstilzchen wird im Roman der von Farah besessene und zum Feenvolk gehörende Spinnenmann, der ebenfalls seine eigene Hintergrundgeschichte besitzt.
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Winter's Gift / Die schlafenden Geister des Lake Superior