Rezensionen
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Der siebenundsechzigjährige Bill Sawyer ist einer der talentiertesten Restaurateure in Somerset. In seinen Händen werden alte Möbelstücke wieder lebendig. Mit großer Detailtreue lassen seine Instandsetzungen kaputte und abgenutzte Antiquitäten wieder wie neu erscheinen. Davon hat auch der zwielichtige Darryl Skates gehört, der drei sehr seltene Stühle in seine Hände bekommen hat und nun von Bill verlangt, ihm daraus ein Viererset zu machen. Natürlich soll Bill über die Herstellung des vierten Exemplars absolutes Stillschweigen bewahren, denn Darryl will die Stühle als Originale an ein Museum weiterverkaufen. Ein Nein akzeptieren Darryl und sein finster dreinblickender Handlanger nicht und es werden auch recht offen Drohungen gegen Bills Enkelkind angedeutet.
Bill muss einen Weg finden, aus dem Deal auszusteigen. Um mehr über Skates zu erfahren, fährt er mit dem Zug nach London und hört sich dort unter seinen ehemaligen Antiquitätenhändlerkollegen um. Manny, ein Freund aus alten Tagen, findet heraus, dass Skates schon immer mit unlauteren Methoden gearbeitet hat. Aus einer Anklage wegen Brandstiftung kam er nur heraus, weil seine damalige Frau Lucy vor Gericht geschworen hat, dass er die gesamte Tatnacht bei ihr verbracht hat. Mit Hilfe von alten Zeitungsaufzeichnungen kann Bill die Frau in London aufspüren und hofft, dass sie hilfreiche Tipps im Umgang mit Skates hat. Doch Lucy leidet selbst noch immer unter dem, was ihr Mann und sein Handlanger ihr damals angetan haben und so ist es Bill, der ihr erst einmal weiterhilft. Es entsteht schnell eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden, die bald darauf gemeinsam an einem Plan tüfteln, wie sie die Bedrohung durch Darryl Skates für immer loswerden können.
Der Autor hat es in Dovetail verstanden, ein Wechselbad der Gefühle zu nutzen, um den Leser an seine Geschichte zu fesseln. Bernard Pearson gelingt es, eine tiefe emotionale Bindung zu seinen Charakteren aufzubauen, die einen sehr mitfühlen lässt, wenn ihnen etwas Gutes oder Schlechtes passiert. In Kombination mit einer spannenden Handlung und einer liebevollen Beschreibung des englischen Landlebens und Bills Handwerk entsteht so eine wundervolle Geschichte. Wenn man ihn persönlich kennt, merkt man, wie viel von Bernard Pearson selbst in dem Roman steckt.
Dovetail wird derzeit nur über die Webseite zum Buch verkauft.
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Foxglove Summer / Fingerhut Sommervon Ben Aaronovitch
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08.06.2018
~JK
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Im kleinen Ort Rushpool sind an einem Tag zwei Mädchen verschwunden und Inspector Nightingale schickt Constable Peter Grant los, um routinemäßig zu überprüfen, ob die Kinder nicht vielleicht für ein magisches Ritual entführt wurden. Also verlässt Peter London und sucht den in der Nähe von Rushpool lebenden, ehemaligen Zauberer Hugh Oswald auf. Nightingale hat im Krieg mit ihm zusammen gekämpft und es besteht die Möglichkeit, dass er noch immer heimlich praktiziert. Doch Hugh wird von seiner Enkeltochter gepflegt und ist inzwischen so alt und gebrechlich, dass er für niemanden eine Gefahr darstellen könnte. Die Enkeltochter kommt Peter jedoch etwas merkwürdig vor.
Auch wenn Hugh Oswald nicht involviert ist, möchte Peter trotzdem mithelfen und die Kollegen bei ihrer Suche nach den Kindern unterstützen. Mit dem Medienrummel, der im Ort herrscht, sind zusätzliche ausgebildete Polizisten gerade gern gesehen, selbst wenn sie sonst für die Abteilung der Londoner Polizei arbeiten, die sich ausschließlich um die ungewöhnlichen Fälle kümmert. Mit Nightingales Einverständnis meldet er sich also freiwillig.
Anfangs hilft Peter bei der Betreuung der Familien, doch als die Mädchen nach mehreren Tagen immer noch nicht gefunden wurden und neue Spuren ausbleiben, möchte der leitende Beamte nichts mehr unversucht lassen und bittet Peter sich den Fall einmal unter übernatürlichen Gesichtspunkten anzusehen. Schon bald findet Peter einen ersten Hinweis, denn die gefundenen Handys der Kinder wurden offenbar durch die Einwirkung von Magie zerstört.
In Foxglove Summer / Fingerhut Sommer begleitet der Leser Peter aufs Land. Statt der gewohnten Londoner Straßen muss sich der Held nun mit einspurigen Feldwegen und der Natur auseinandersetzen. Auch die Menschen an der walisischen Grenze sind ein anderer Schlag als in London. Doch bald findet sich Peter zurecht und kann sich auf die neuen, übernatürlichen Gefahren stürzen, die Rushpool zu bieten hat. Mit Nightingale steht er in diesem Buch nur telefonisch in Verbindung, so dass dieser und andere bekannte Charaktere aus der Reihe weniger prominent in Erscheinung treten. Das wirkt präventiv, um ein Einsetzen von Routine in der Reihe zu vermeiden. Auch wenn er selber nur indirekt in Erscheinung tritt, erfährt man in Foxglove Summer / Fingerhut Sommer doch wieder einige interessante Dinge aus Nightingales Vergangenheit. Das Ende des Buches kommt leider sehr plötzlich und ich persönlich hätte fünf Seiten mehr nicht schlecht gefunden, um einige schwierige Situationen im Anschluss an den Fall aufzuklären. Da stellt sich die Frage, ob Ben Aaronovitch selbst keine Antworten hatte und sich so einfach aus der Affäre gezogen hat.
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Das Vorzelt zur Höllevon Tommy Krappweis und Werner Krappweis
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01.06.2018
~JK
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Das Vorzelt zur Hölle trägt den passenden Untertitel Wie ich die Familienurlaube meiner Kindheit überlebte. In dem Buch erzählt Tommy Krappweis von seinen Campingurlauben in den 1970ern. Das Buch war ursprünglich als Abrechnung mit seinem Vater Werner Krappweis, dieser zeigte sich jedoch begeistert von den Aufzeichnungen seines Sohnes und steuerte eigene Kapitel bei. Das Buch avancierte zu einem Familienprojekt, als sich Tommy Krappweis zudem noch von seiner Mutter dabei helfen ließ, die Kindheitserinnerungen aufzufrischen. So kehrten einige vielleicht in dem Moment als gar nicht so lebensbedrohlich empfundene Erinnerungen in größerer Klarheit zurück und fanden ihren Weg in das Buch.
In seiner frühen Kindheit sah der Urlaub für Tommy Krappweis immer gleich aus: Sein Vater belud den selbst umgebauten VW-Bus mit großen Mengen Campingausrüstung und Vorräten und dann ging es ab in den Süden. Tagelange Fahrten, bei denen sich der kleine Tommy die große Hitze im Bus einigermaßen erträglich machen musste, indem er mit dem Fuß ein Seitenfenster aufstemmte, während er sich mit einer Hand ein Ohr gegen den Lärm zu hielt, um an das andere einen Kassettenrekorder mit einem Pumuckl-Hörspiel zu pressen. Auf dem Dach heizten sich währenddessen die dort gelagerten Gasflaschen in der prallen Sonne weiter auf...
Nach circa vier Tagen hatte Werner Krappweis dann meist einen in seinen Augen ausreichend urigen Platz fernab jeglicher Zivilisation zum Campen gefunden und dann konnte auch schon das titelgebende Vorzelt zur Hölle unter großen Schmerzen aufgebaut werden.
Werner Krappweis und seine damalige Frau waren Campingliebhaber und konnten nicht verstehen, dass ihr Sohn ihre Leidenschaft so gar nicht teilen wollte. Während dieser lieber mit seinen Büchern allein gelassen werden wollte, wollte ihn sein Vater zu jeder Menge sportlichen Aktivitäten animieren, was leider selten gut ging. Die Badeausflüge endeten mit einem Quallenangriff oder einem langen Seeigelstachel durch den Fuß, die Bootstouren mit dem knappen entkommen eines Sturms und der Besuch des Schiefen Turms von Pisa mit einer jahrelangen Höhenphobie.
In Das Vorzelt zur Hölle beschreibt Tommy Krappweis zwar die skurrilsten Erlebnisse aus seinen persönlichen Urlaubserfahrungen, doch in der einen oder anderen Szene kann sich sicher jeder wiederfinden, der mit seinen Eltern in den Achtzigern Urlaub im Süden gemacht hat. Die beiden Autoren bedienen sich dabei eines lockeren und sehr unterhaltsamen Schreibstils. Das äußerst amüsante Werk verspricht ein paar Stunden guter Unterhaltung und schließt dabei sogar einen Kreis, wenn Tommy Krappweis im letzten Kapitel ohne Eltern beim Camping landet und dabei endlich seinen Vater verstehen kann.
Zum Buch erschien später auch einen animierte Serie *.
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Beyond the Odyssey / Götter an Bordvon Mary Evans und Maz Evans
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20.05.2018
~JK
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Virgo wird vom Rat der Sternzeichen eingeladen. Sie ist überrascht, wie sehr man sie willkommen heißt. Man bietet ihr sogar an, dass sie ihre verlorene Unsterblichkeit zurückerhalten kann. Dafür muss sie nur für die Einführung eines neuen Gesetzes stimmen. Zwar ist sie derzeit suspendiert, doch ohne ihre Stimme kann die Änderung nicht beschlossen werden. Doch irgendwie hat Virgo Bauchschmerzen, als man ihr das neue Gesetz erklärt. Geht es nach den Sternzeichen sollen in Zukunft alle irgendwie verdächtigen Unsterblichen ohne Prozess eingesperrt werden können. Dies soll die Sicherheit in Elysium erhöhen. Um das Einsperren sollen sich zudem die Titanen kümmern. Die sind eigentlich selbst schon seit Jahrtausenden eingesperrt, weil sie versucht haben, die Götter zu stürzen und genau die, möchten die Sternzeichen jetzt rauslassen, um für sie Polizei zu spielen. Virgo ahnt, dass es keine gute Idee ist, dem Gesetz zuzustimmen, doch ihre Unsterblichkeit stellt eine große Verlockung dar.
Elliot bekommt unterdessen Besuch von zwei Mitarbeitern des Sozialamts. Die wurden von Elliots fiesem Geschichtslehrer und seiner bösen Nachbarin auf ihn angesetzt. Sie wollen sich anschauen, ob im Hause der Hoopers alles mit rechten Dingen zugeht. Der Besuch fängt einigermaßen gut an, doch dann hat Elliots Mutter wieder eine ihrer Episoden und hinterlässt einen ganz schlechten Eindruck. Es besteht nun die große Gefahr, dass Elliot in ein Heim und seine Mutter in eine Anstalt muss.
Wütend und verzweifelt rennt Elliot aufs Feld hinaus, um seinem Ärger Luft zu machen. Da taucht plötzlich Hypnos auf. Der Dämon des Schlafes ist vor seinem Bruder Thanatos geflohen und bietet Elliot seine Hilfe an. Im Gegenzug für seinen Schutz, verrät er Elliot zum einen, dass er den nächsten Chaosstein auf der Insel der Zyklopen finden kann und zum anderen, dass er weiß, wo es einen Heiltrank gibt, der seine Mutter und den ihm Koma liegenden Gott Hermes heilen kann. Soll Elliot dem Dämonen trauen und kann er so seine Familie retten?
Beyond the Odyssey / Götter an Bord ist der sehr emotionale dritte Teil der Who let the Gods out / Die Chaos-Götter-Bücher. Elliot und Virgo erleben erneut spannende Abenteuer und müssen zusammen einiges durchstehen. Am Ende sieht die Situation recht düster aus, aber es besteht die Hoffnung, dass die Helden, die für den abschließenden vierten Band, der 2019 erscheinen soll, in Stellung gebracht wurden, über sich hinauswachsen und die Welt retten werden.
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Blutfelsenvon Ju Honisch
Tags:
Fantasy
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17.05.2018
Rezensionsexemplar
~JK
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Shernay lebt abgeschieden im Tal der Reyalun. Hier sieht man sich als die im Geheimen arbeitenden Bewahrer des Wissens der Acht Reiche. Alles wird niedergeschrieben, archiviert und von jeder Generation wieder gelernt. Die Welt weiß nichts von Reyalun und so soll es auch sein. Umso erstaunlicher ist es da, dass es Deruonn gelungen ist, in das als unerreichbar geltende Bergtal vorzudringen. Shernay findet den verletzten Mann und ist sogleich von ihm fasziniert. Anstatt die Bewahrer zu rufen und so sein Schicksal zu besiegeln, versteckt sie den Fremden und pflegt ihn gesund. Doch im Tal bleiben kann er nicht, denn hier droht ihm der Tod. Shernay setzt ihre eigene Zukunft aufs Spiel und stiehlt sich ins Archiv, um den geheimen Weg aus dem Tal in Erfahrung zu bringen und Deruonn herauszuschleusen. Beim Weg durch die endlos erscheinenden Höhlen wird Shernay schnell klar, dass Deruonn ein gefährlicher Begleiter ist, der sich lautlos bewegt und die Wache stehenden Bewahrer in Sekundenschnelle ausschalten kann. Jetzt gibt es für Shernay jedoch keinen Weg zurück mehr, entgegen aller Vernunft hat sie das Tal und ihre Familie verraten und auch ihr droht nun der Tod durch die Bewahrer. Diese machen sich bald an ihre Verfolgung.
Nimry führte bisher ein behütetes Leben am Hof des Fyrsthen von Kalhsell mit dem die junge Frau entfernt verwandt ist. Dies ändert sich mit der Ankunft des Graaven von Flynnt. Der Fyrsth hat ihm Nimry als neue Ehefrau versprochen, um die Loyalität dieses wichtigen Verteidigers seiner Grenzen zu festigen. Der Graav will nicht warten, bis Nimry Achtzehn geworden ist, sondern sie gleich mit auf seine eigene Burg nehmen. Nimry schwant Schlimmes, denn sie ist bereits die fünfte Frau des Graaven. Die bisherigen Graavessas starben alle an plötzlichen Krankheiten. Nimry hegt den Verdacht, dass der Graav seine Frauen vergiftet hat. Doch der Wille des Fyrsthen ist Gesetz und so bleibt ihr nur, sich vor ihrer Abreise noch möglichst viel Wissen über Gifte und Gegengifte anzueignen. Nach einer schnellen Trauung beginnt für Nimry mit einem großen Treck an Wagen und Reitern die wochenlange Reise in Richtung Flynnt. In der ersten Herberge, in der sie Halt machen freut sich der Graav schon auf seine Hochzeitsnacht, während Nimry sich vor dem älteren Mann fürchtet. Doch noch bevor man sich aller Kleider entledigt hat, stürzt ein Bote herein. Der Norden wird angegriffen! Der Graav reist sofort mit einem Groß der Soldaten ab und Nimry und ihre Leibwächter müssen alleine mit den Wagen weiterziehen.
Blutfelsen ist ein eigenständiger Roman in der Welt von Geheimnisse der Klingenwelt und spielt ungefähr 100 Jahre vor dem ersten Band. Es ist durchaus hilfreich, aber nicht zwingend notwendig, diesen vorher gelesen zu haben. In der neuen Geschichte erfährt man deutlich mehr über die mysteriösen Urgorrn, die in Seelenspalter als die Welt bedrohendes Böse eingeführt wurden. Das Buch erzählt die Romanzen zweier sehr unterschiedlicher Frauen und von den Bedrohungen, denen die Bewohner der Klingenwelt sich stellen müssen. Auch die Schemenjäger, die die Grundlage des ersten Buchs bildeten, kehren zurück.
Leider hat Blutfelsen zwei Schwächen. Zum einen machen sich gleich mehrere Charaktere immer wieder ihre sehr ähnlichen Gedanken zur politischen und geographischen Situation von Kalhsell und seiner Nachbarländer, was durch die Wiederholungen schnell Langeweile aufkommen lässt. Zum anderen ist das Tempo des Buches sehr langsam. Zogen die Helden in Seelenspalter noch durch die halbe Welt, fragt man sich in Blutfelsen über 700 Seiten lang, wann Shernay denn endlich das Gebirge verlässt und Nimry mit ihrem Wagentreck endlich in Flynnt ankommt. Der erste Band hat hier die Erwartung einer großen Reise geweckt, doch der zweite Band setzt einen deutlich anderen Fokus. Im Verlauf der Handlung kommt es immer wieder zu kleineren Scharmützeln und vielen gefährlichen Situationen für die Helden und gegen Ende wird es dann noch mal so richtig spannend.
Nicht erschlossen hat sich mir der Titel des Buches, denn die Blutfelsen, eine Inselgruppe im Norden der Klingenwelt, kommt im Buch nicht vor.
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