Rezensionen
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Icherios Ceihn ist sich unsicher, wie er sich beim Gedanken an seinen neuen Auftrag fühlen soll. Die Kanzlei zur Inspektion unnatürlicher Begebenheiten schickt ihn nach Heidelberg zu einem Medizinstudium. Damit erfüllt sich endlich sein seit seiner Kindheit gehegter Traum. Doch gleichzeitig soll er auch die Augen aufhalten, denn in Heidelberg verschwinden Leute spurlos und Anselm von Freyberg, der Chronist der Kanzlei in Karlsruhe, traut seinen Kollegen in Heidelberg nicht. Zudem deutet er an, dass Icherios mysteriöse Vergangenheit etwas mit dem Fall zu tun haben könnte. Diese wagen Andeutungen gefallen dem jungen Ermittler überhaupt nicht, da er das Gefühl hat, dass man ihm wieder etwas Wichtiges verheimlicht.
Nachdem er die Fahrt mit der Geisterkutsche nach Heidelberg überstanden hat, muss Icherios feststellen, dass das Medizinstudium so gar nicht seinen Erwartungen entspricht. In den meisten seiner Unterrichtsstunden liest ein Jesuit aus veralteten Büchern vor. Die Studenten haben diese Texte mitzuschreiben und Wort für Wort auswendig zu lernen. Kritik an diesen Vorlesungsmethoden macht Icherios bei seinen Professoren schnell unpopulär, bei seinen Mitstudenten kommt er damit jedoch gut an. Schon bald verbringt der die Abende mit ihnen in den Kneipen von Heidelberg. Dabei wird er jedoch immer tiefer in ein Netz von Geheimnissen, übernatürlichen Morden und Verrat hineingezogen.
Der Krähenturm wird nicht nur aus der Perspektive von Icherios geschrieben. Während er in Heidelberg nach Spuren sucht, ist auch der Hexenjäger Silas unterwegs, der seinen verschwundenen Bruder finden will und sich dazu als Priester ausgibt. Auch Carissima, die Vampirin aus Dornfelde, die Icherios bei seinem letzten Abenteuer kennengelernt hat, kommt in die Stadt, um ihn wiederzusehen. Er ist sich seiner Gefühle ihr gegenüber noch immer im Unklaren, während sie ihn am liebsten ebenfalls in einen Vampir verwandeln würde.
Durch die verschiedenen Charaktere und Handlungsstränge, die sich nach und nach immer weiter miteinander verweben, kommt Abwechslung in die Geschichte. Das Buch beginnt etwas langsam, da es eine Weile dauert, bis Icherios auf die ersten ungewöhnlichen Vorfälle trifft. Danach wird es jedoch spannend und der Leser wird zusammen mit Icherios in immer mehr Geheimnisse eingeweiht.
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Die Alchemie der Unsterblichkeitvon Kerstin Pflieger
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01.04.2016
~JK
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Im Jahr 1771 leidet Karlsruhe unter einer großen Hungersnot. Auch Icherios Ceihn kann sich kaum durchschlagen, nachdem er seine Familie verlassen hat und von einem Medizinstudium träumt. Sein Mentor Raban von Helmstatt hat andere Pläne für ihn. Er entsendet ihn zur Kanzlei zur Inspektion unnatürlicher Begebenheiten. Icherios weiß nicht, was ihn hier erwartet und Anselm von Freyberg, der Chronist der Kanzlei, ist gar nicht begeistert, dass Icherios von Raban nicht ordentlich eingeführt wurde. Ihm selbst bleibt dazu jedoch auch keine Zeit, denn auf Grund der aktuellen Personalknappheit innerhalb der Kanzlei muss er Icherios gleich zu seinem ersten Auftrag in den Schwarzwald entsenden. Hier gab es zwei ungeklärte Todesfälle. Anselm drückt ihm noch schnell ein leeres Notizbuch, einen Sack voll Geld und einen Passierschein in die Hände und schickt ihn wieder los.
Nach einer beschwerlichen, mehrtägigen Kutschfahrt erreicht Icherios endlich das Dorf Dornfelde. Inzwischen ist die Zahl der Opfer auf Vier angestiegen. Als er um erste Informationen bittet, eröffnet man ihm, dass je zwei der Opfer Vampire und Werwölfe waren. Nicht nur das, die gesamte Bevölkerung des Ortes besteht aus einer Mischung von Menschen, Vampiren und Werwölfen, die mehr oder weniger friedlich miteinander leben. Icherios beschließt diese Aussagen erst einmal außer Acht zu lassen und sich den Fundort des letzten Opfers anzusehen.
Bei seiner Suche nach dem Serienmörder deckt Icherios so manches Geheimnis der Dorfbevölkerung auf und macht sich einige Feinde. So muss er immer wieder auch um sein eigenes Leben fürchten. Am meisten leidet aber das Weltbild des Wissenschaftlers, der mit immer mehr übernatürlichen Phänomenen konfrontiert wird. Immer mehr Opfer und ein drohender Krieg zwischen den Bevölkerungsgruppen des Dorfes zwingen Icherios zum schnellen Ermitteln.
Die Alchemie der Unsterblichkeit ist sehr unterhaltsam geschrieben. In der Handlung sind genug Hinweise gestreut, damit man als Leser auch selbst auf Täter und Motive kommen kann. Jedoch finde ich, dass der Titel des Buches schon etwas viel verrät. Ansonsten: Mehr davon!
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NeuntöterEmma Carow #1
Tags:
Thriller
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27.03.2016
Rezensionsexemplar
~JK
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Emma Carow arbeitet als Fallanalystin beim Berliner LKA. Zwar ist sehr gut beim Erstellen von Täterprofilen, doch an der sozialen Kompetenz mangelt es bei ihr. Dies bringt nun die erhoffte Beförderung in Gefahr, auf die sie schon so lange hingearbeitet hat. Zusammen mit einem neuen Fall erhält sie an diesem Morgen mit Felix Schreiner einen neuen Kollegen und Konkurrenten um die Stelle.
Am Potsdamer Platz wurden drei mit Panzertape mumifizierte Leichen hoch oben in einem Baugerüst aufgehängt und die Ermittler benötigen schnell ein Profil des oder der Täter. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es nach so einer öffentlichen Zurschaustellung der Leichen weitere Opfer geben wird, so dass die Zeit drängt.
Für ihre Analyse benötigt sie möglichst viele Informationen über die drei Opfer. Dabei handelt es sich um zwei junge Frauen und einen obdachlosen Mann. Das Ermittlerteam hält diesen für jemanden, der nicht ins Beuteschema des Täters passt und vermutlich eher getötet wurde, weil er etwas mitbekommen hat. Doch Emma glaubt, dass jedes Opfer bewusst ausgewählt wurde und will von den Ermittlern mehr Informationen. Als diese ihren Wünschen nicht nachkommen, nutzt sie die Wortgewandtheit ihres neuen Kollegen, um sie doch in Richtung des Obdachlosen forschen zu lassen.
Als die Mannschaft des LKA versucht den Tathergang nachzustellen, wird Emma schnell klar, dass eine größere Gruppe zusammengearbeitet haben muss, denn alleine oder zu zweit wäre es nicht machbar gewesen. Emma und versucht sich an einer ersten Analyse des Anführers der Gruppe, den sie für einen charmant rüberkommenden Planer hält.
Neuntöter ist ein sehr spannender und über lange Strecken fesselnder Thriller, der zum Mitraten einlädt. Leider haben mir einige Dinge gar nicht gefallen.
Emma verfällt immer wieder in Phantasien eines mutigeren oder aggressiveren Selbst, die so geschrieben sind, als würde das gerade jetzt passieren und dann immer aufgelöst werden mit einer Formulierung in der Art von "Das hätte sie jetzt gerne getan. Tat sie aber nicht." Auf Grund der Häufigkeit mit der das in der ersten Hälfte des Buchs vorkommt, nervt es recht schnell.
In der Mitte des Buchs hat Emma eine äußerst selbstzerstörerische, nicht nachvollziehbare Phase, bei der ich fast aufgehört hätte zu lesen. Gegen Ende habe ich mehrfach das Buch zur Seite gelegt und brauchte etwas, bevor ich weiterlesen konnte und das nicht etwa wegen grausamer Folterszenen, sondern weil sich Emma so dumm verhält und sich selbst unnötig in Gefahr bringt, so dass das Lesen einfach keinen Spaß mehr gemacht hat. Die Autoren haben bei der Premierenparty gesagt, dass Emma kein Charakter ist, den man großartig mögen wird, doch als Leser des Romans hat man nur Emma als Fenster auf die Handlung. Wenn diese dann allem, sich selbst eingeschlossen, mit einer negativen Perspektive und Zerstörungswut begegnet, fällt es schwer, Freude am Buch aufkommen zu lassen, auch wenn der Fall und die Täter an sich interessant und ungewöhnlich sind.
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Blutbuchvon Kai Meyer
Tags:
Fantasy, Young Adults
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20.03.2016
~JK
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Nach der Zerstörung des Sanktuariums ist Furia Salamandra Faerfax in den Nachtrefugien gestrandet. Hier trifft sie auf Siebenstern, dem Erfinder der Bibliomantik, und auf Phaedra mit ihrer Armee von Tintenlingen. Da Siebenstern seine Kräfte verloren hat, ist Furia die einzige, die noch Änderungen an den Büchern der Schöpfung vornehmen kann und beide wollen sie zu diesem Schritt bewegen. Doch Furia glaubt, dass dies zu gefährlich ist. Das Umschreiben der Schöpfungsbücher verändert die Vergangenheit und die Gegenwart. Folgt sie Siebensterns Wünschen, werden die Exlibri für deren Gleichberechtigung Furia im Widerstand kämpft, niemals existiert haben. Er hält dies für die beste Lösung und will mit seinem Plan Phaedra hintergehen. Am meisten reizt Furia an dem Plan, dass sich die Schöpfungsbücher in ihrem Zuhause befinden und Phaedra sie dorthin schicken müsste. Dies scheint der einzige Ausweg aus den versiegelten Nachtrefugien zu sein. Phaedra will Furia jedoch nicht alleine gehen lassen.
Unterdessen suchen Isis und Duncan nach einer Möglichkeit Furia zu finden und zu retten. Dazu müssen sie mehr über die Ideen herausfinden, von denen sie verschlungen wurde und die nach und nach immer größere Teile der Seiten der Welt auslöschen. Isis macht dabei aber ihre zunehmende Abhängigkeit vom Absolonbuch sehr zu schaffen und bringt sie immer wieder in Gefahr. Erste Hinweise finden sie in den Blutbüchern der Familie Faerfax. Diese führen sie auf die Spuren einer alten Widerstandsbewegung, die jedoch nicht gut auf die beiden zu sprechen ist.
Blutbuch wartet mit einigen interessanten Ideen und Wendungen auf. Die Ideen und die neue Regierung bedrohen alle Refugien und es droht die Auslöschung der Seiten der Welt. Um diese große Gefahr aufzuhalten, müssen die Helden erneut große Opfer bringen. Am Ende des Buches stehen viele Möglichkeiten für eine Zukunft offen. Es wäre schön gewesen, noch etwas mehr über Charlotte und ihre zukünftige Politik zu erfahren.
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Oneirosvon Markus Heitz
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12.03.2016
~JK
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Konstantin Korff arbeitet als Bestatter in Leipzig. Er ist ein angesehener Experte, wenn es um die Konservierung von Leichen geht. So wird er auch häufig international zur Rate gezogen. Einer dieser Aufträge erreicht ihn kurz vor seiner Reise nach Moskau, wo er bei der Auffrischung von Lenins Leichnam helfen beraten soll. Am Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle gab es eine Katastrophe. Die Personen an Bord eines voll besetzten Airbus A380 verstarben bei der Landung plötzlich und das Flugzeug rollte ungebremst ins Terminal. Über 800 Menschen kamen ums Leben, unter ihnen auch die Tochter eines reichen, französischen Marquis. Dieser lässt Korff einfliegen, um den Leichnam für eine große öffentliche Trauerfeier in der Kathedrale von Notre Dame herzurichten. Keine leichte Aufgabe, daher hat der Maquis nach dem Besten verlangt und lockt mit hohen Bonuszahlungen. Doch Korff interessiert sich nicht für das Geld, ihm geht es um die professionelle Herausforderung.
In Paris holt ihn seine Vergangenheit wieder ein. Er erblickt das Gesicht eines alten Freundes und Leidensgenossen. Chester Darling, vom britischen Geheimdienst MI6, ist ebenfalls in der Stadt. Er untersucht die Umstände der Katastrophe und hat schon eine genaue Vorstellung von der Unglücksursache. An Bord des A380 war ein Todesschläfer. Wenn Todesschläfer, zu denen auch Chester und Konstantin, gehören, einschlafen, dann sterben andere Lebewesen in ihrer Umgebung. Dies geschieht plötzlich und unaufhaltsam. Je häufiger sie schlafen, umso mehr vergrößert sich ihre Macht und damit der Umkreis in dem die Menschen um sie herum einfach umfallen. Ein mächtiger Todesschläfer kann von einem Moment auf den nächsten eine ganze Stadt auslöschen. Konstantin geht inzwischen sehr vorsichtig mit seinem Fluch um und hat versucht mit seiner Vergangenheit abzuschließen, in der er als Söldner seine Fähigkeiten zum gezielten ausschalten von Zielen missbraucht hat. Wie er von Chester erfährt, befand sich im Flugzeug jedoch ein junger Mann, der kaum Kontrolle besitzt und zudem noch an Narkolepsie leidet. Auf Grund dieser Krankheit schläft er in Stresssituationen augenblicklich ein. Konstantin muss ihn aufspüren, um eine noch größere Katastrophe zu verhindern.
Oneiros wird im Verlauf der Geschichte zunehmend spannender, hat aber auch seine Längen. Zum einen dauerte es mir etwas zu lange, bis anfangs erste Erklärungen kamen und zum anderen zieht sich das Buch etwas bevor es dann auf das Finale zugeht und die Handlungsstränge zusammenlaufen. Der Roman verfolgt einen interessanten Ansatz und kommt mit einem ungewöhnlichen Mix an Charakteren daher, die alle mit ihren persönlichen, moralischen Dilemmata zu kämpfen haben. Letztendlich ist jeder von ihnen für mehrere Tode verantwortlich und bis zum Schluss kann man sich nicht ganz sicher sein, wessen Handlung letztendlich Gutes bewirken wird.
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Der Krähenturm