Rezensionen
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In Fortunately, the Milk... / Die verrückte Ballonfahrt mit Professor Stegos Total-locker-in-der-Zeit-Herumreisemaschine reist die Mutter einer vierköpfigen Familie zu einer Konferenz. Sie gibt ihrem Mann genaue Anweisungen, was er alles mit den zwei Kindern zu tun hat, wo er das Essen für die Woche findet und dass er doch neue Milch holen soll. Gleich am ersten Abend geht schief, so dass er stattdessen mit den beiden in ein indisches Restaurant gehen muss. Anschließend macht er ihnen einen heißen Kakao, damit sie ihre Mutter nicht so vermissen. Dabei verbraucht er jedoch die letzte Milch.
Am nächsten Morgen können die Kinder ihre Frühstücksflocken nicht essen, da ihnen die Milch dazu fehlt und der Vater kann seinen Tee nicht trinken, da auch ihm dazu die Milch fehlt. Also beschließt er eine neue Packung aus dem Laden an der Ecke zu holen. Die Kinder warten und warten. Nach einer Ewigkeit kehrt der Vater zurück. Als sie ihn fragen, warum das Milchholen so lange gedauert hat, tischt er ihnen eine unglaubliche Geschichte auf.
Auf dem Rückweg haben ihn Außerirdische entführt, er ist ihnen durch einen Sprung in das Raum-Zeit-Kontinuum entkommen, auf einem Piratenschiff gelandet und wurde von einem zeitreisenden Dinosaurier in einem Heißluftballon gerettet. Und dann ging das Abenteuer erst richtig los.
Die Geschichte in Fortunately, the Milk... / Die verrückte Ballonfahrt mit Professor Stegos Total-locker-in-der-Zeit-Herumreisemaschine stammt aus der Feder von Neil Gaiman. Illustriert wurde sie in der britischen und deutschen, gebundenen Ausgabe liebevoll von Chris Riddell, der das Aussehen des Vaters an Neil Gaiman angelehnt hat. Die amerikanische Taschenbuchausgabe wurde von Skottie Young illustriert. Das Buch ist mit seiner abgedrehten Geschichte sehr unterhaltsam, nur leider nicht so vollgestopft mit Anspielungen, wie beispielsweise Chris Riddells Goth Girl / Ada von Goth-Bücher. Würden die beiden jedoch noch mehr Bände rausbringen, ich würde sie definitiv sofort kaufen.
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Seelensehervon Cornelia Franke und Dominic Franke
Tougard #1
Tags:
Fantasy, Young Adults
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06.02.2016
~JK
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Der Außenseiter Charlie Andrews fürchtet sich davor, seiner einzigen Freundin Ann zu erzählen, dass seine Familie bald nach London ziehen wird. Immer wieder nimmt er sich vor, es ihr endlich mitzuteilen, doch immer wieder verschiebt er es um einen weiteren Tag. Als er an diesem Tag nach der Schule bei ihr zu Besuch ist und noch einmal den Mut aufbringen möchte, mit ihr zu reden, geschieht das Unfassbare. Charlie knickt sich den Knöchel um, versucht den Schmerz zu unterdrücken, stürzt und verschwindet. Er findet sich in einem unbekannten Studienzimmer wieder. Ein älterer Herr namens Frederick Trench erklärt ihm, dass er in einer Paralleldimension gelandet ist. Charlie verfügt über die Gabe des Heilens und bei ihrer ersten Manifestation, als er den Schmerz seines eigenen Knöchels hat verschwinden lassen, hat sich automatisch ein Portal geöffnet und ihn nach Tougard befördert. An dieser Schule lernen Begabte wie er mit ihren mannigfaltigen Fähigkeiten umzugehen, damit sie in ihrer Realität keine Aufmerksamkeit erregen. Charlie hält dies alles für einen äußerst ungewöhnlichen und detaillierten Traum und lässt sich auf Fredericks Erklärungen ein, während dieser ihn zu einem der Schülerschlafräume führt. Am nächsten Morgen hat sich der Traum jedoch noch nicht verflüchtigt.
Statt wieder in Anns Zimmer oder einem Krankenhausbett aufzuwachen, befindet sich Charlie noch immer in Tougard und wird zu seinen ersten Unterrichtsstunden geführt. Trotz seiner Zurückhaltung schließt er bald Freundschaft mit seinen Mitschülern Becca und Daisuke, vor allem, weil sie sich von ihm nicht wegstoßen lassen. Zwar ist der Unterricht interessant und er erhält viele Gelegenheiten zum Zeichnen, doch was Charlie wirklich fehlt ist Ann. Eines nachts lässt Raphael, ein älterer Schüler, Charlie, Becca, Daisuke und ein paar andere Neulinge zu einer verbotenen Mutprobe erscheinen. Angeblich kann man durch das Betreten eines Portals in seine eigene Welt zurückkehren. Charlie ergreift sofort die Gelegenheit, Ann wiederzusehen. Tatsächlich gelangt er zurück in ihr Zimmer. Für Ann sind nur zwanzig Minuten vergangen, obwohl Charlie ganze fünf Tage in Tougard verbracht hat. Obwohl er für kurze Zeit spurlos verschwunden war, glaubt sie ihm natürlich nicht, dass er in einer anderen Welt gewesen ist. Kurzerhand packt Charlie sie, verletzt sich absichtlich den eigenen Finger und hofft sich zurück nach Tougard.
Die Grundstimmung von Seelenseher ist gerade im späteren Verlauf der Geschichte überraschend düster und eher traurig. Man hat das Gefühl die gesamte Harry Potter-Reihe in einem Band zu erleben, inklusive der traurigen Todesfälle, die dort erst in den späteren Bänden auftauchen. Dennoch ist Seelenseher ungewöhnlich und eigenständig genug und dank des spannenden Finales auch sehr unterhaltend.
Allerdings bleiben viele Details während der Geschichte unerklärt. Dies beinhaltet nicht nur große Geheimnisse, die vielleicht in späteren Bänden aufgeklärt werden sollen, sondern auch Kleinigkeiten, wie zum Beispiel jemand von A nach B gelangt ist oder wer gerade gesprochen hat. Dies hat zur Folge, dass manche Szenen sehr verwirrend wirkten und alles etwas ungeschliffen wirkt. So fehlten mir häufig kleine Positionsangaben zu den Charakteren (zum Beispiel: "Hallo!" rief ihnen Ann von ihrem mechanischen Ross zu., anstelle von: "Hallo!" sagte Ann.). Die Charaktere bewegen sich entweder teilweise, ohne dass es beschrieben wird, oder sie bewegen sich nicht, aber es wirkt durch ihre wörtliche Rede so, als würden sie direkt nebeneinander stehen. Es wirkt immer so, als würde etwas fehlen. Angefangen bei den Kleinigkeiten, bis hin zu größeren Dingen. So macht sich Daisuke beispielsweise nach einem Überfall Sorgen um seine aus Tougard entführte Schwester. Bis zu dem Zeitpunkt wurde aber noch nicht erwähnt, dass Daisuke überhaupt eine Schwester hat. Was mich generell sehr gewundert hat, ist dass weder Charlie noch Ann sich irgendwelche Gedanken um ihre Familien machen, für die sie ja einfach verschwunden sind.
Trotz der kleinen Kritikpunkte ist Seelenseher ein gelungener Reihenauftakt, der auf weitere spannende Abenteuer hoffen lässt.
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AERA - Die Rückkehr der Göttervon Markus Heitz
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01.02.2016
~JK
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Als der Maya-Kalender am 21.12.2012 ausläuft kehren plötzlich die alten Götter zurück auf die Erde. Passend zu den geographischen Regionen aus denen sie stammen, erscheint Odin im Norden, der große Manitu in Nordamerika, Zeus in Griechenland und viele, viele andere überall auf der Welt. Nur die vormals großen drei sind nicht mit dabei. Vom Gott der Christen, Juden und Moslems fehlt jede Spur und das bekommen ihre Anhänger zu spüren. Die Welt wandelt sich. Als sie die neuen Entitäten akzeptiert brechen Übergangskriege aus und die vormals großen Religionen verkommen zu kleinen, verfolgten Sekten.
Trotz der globalen Akzeptanz der Götter gibt es noch mindestens einen Atheisten. Interpol-Ermittler Malleus Bourreau ermittelt in Fällen, die mit den neuen Entitäten zu tun haben. Bisher konnte er hinter den Verbrechen immer Menschen aufspüren, die zum Teil im Namen ihres Gottes gemordet haben oder es so aussehen lassen wollten, als hätten andere Götter oder deren Anhänger ein Verbrechen begangen. Bisher gibt es keine Gerichte, die Götter anklagen, einen Umstand, den Malleus am liebsten ändern würde.
AERA - Die Rückkehr der Götter erschien ursprünglich in zehn Episoden als E-Book, bevor es dann Ende 2015 als Gesamtwerk im Taschenbuch verlegt wurde.
In den zehn Episoden verschlägt es Malleus um die ganze Welt zu verschiedenen Aufträgen. Mal ermittelt er an der kalten englischen See, an der merkwürdige Leichenteile angeschwemmt werden, mal im heißen Ägypten, wo ein Halbgott ums Leben kam. Dies sorgt für eine Menge Abwechslung, auch wenn gerade in den ersten Episoden sehr häufig gesagt wird, dass sich der Inspektor über seinen Fu-Manchu-Bart fährt oder wie er sich seine besonderen Zigarren anzündet.
Die zehn Fälle verbindet die Suche nach neun geheimnisvollen Artefakten, die einem Hehler in Hamburg gestohlen wurden und für die jemand bereit ist, sehr viele Morde zu begehen. Nach einer Weile wird Mallues Marianne Lagrande zur Seite gestellt, die ihm bei seinen Recherchen unterstützt und für zusätzliche Unterhaltung sorgt. Immer verfolgt wird Mallues bei seiner Arbeit von einem heimlichen Beobachter, der ihm anfangs mehrfach das Leben rettet, indem er aus dem Hinterhalt Angreifer ausschaltet. Er hat ganz eigene Pläne mit dem Inspektor und will nicht, dass ihn jemand anderes vor ihm umbringt. Das Ganze gipfelt in einem spannenden Finale in der letzten Episode.
Im Laufe der Ermittlungen wird auch klar, dass Mallues einige Geheimnisse verbirgt, von denen praktisch keine geklärt werden. Außer ein paar Andeutungen erfährt man nichts. Daher ist das Ende des Buches eher unbefriedigend und es schreit nach einer Fortsetzung. Gerne würde ich mehr Fälle von Malleus Bourreau und Marianne Lagrande lesen. Unter der Voraussetzung, dass dann auch ein paar Antworten mit dabei sind und eine bessere Prüfung vor dem Druck erfolgt, denn Episode Neun zeichnet sich leider durch sehr viele Tippfehler aus.
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Asche und Phönixvon Kai Meyer
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24.01.2016
~JK
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Parker hat die Schnauze voll davon, von seinem Vater in einen Jungstar verwandelt zu werden. Das Medienimperium der Familie hat erst eine erfolgreiche Fantasy-Jugendbuchtrilogie auf den Markt gebracht und sie dann mit dem Sohn des Firmenchefs in der Hauptrolle verfilmt. Doch nach drei Filmen, in denen er den Zauberer Phoenix gespielt hat, reicht es Parker und er rechnet bei der Premiere öffentlich mit seinem abwesenden Vater und der Filmreihe ab. Hiermit schockiert er nicht nur die anwesenden Reporter, sondern bricht auch Millionen von Fans das Herz. Während die Premiere läuft, schleicht er sich aus dem Londoner Kino und kehrt in sein Hotelzimmer zurück. Hier überrascht er Ash. Die junge Diebin hat sich als Zimmermädchen ausgegeben und im Vertrauen darauf, dass er stundenlang abwesend sein wird, gerade das Bargeld aus seiner Suite gestohlen.
Was für Ash genau der falsche Zeitpunkt ist, ist für Parker genau der richtige. Er braucht Hilfe, um sich vor seiner Assistentin, die ihn auf Befehl seines Vaters bewacht, zu fliehen. Obwohl ihr Parker nicht gerade sympathisch ist willigt Ash gegen Bezahlung ein, ihn aus dem Hotel zu schmuggeln. Durch die Kellergänge schleichen sie sich in die Gassen hinter dem Gebäude. So weit so gut. In der U-Bahn jedoch hört Parker ein Geräusch auf dem Wagondach und wird sehr nervös. Er glaubt, dass es sich um die Assistentin Chimena handelt und will die U-Bahn sofort verlassen. Ash kann nicht fassen, was er da behauptet, doch als sie auf dem Bahnsteig sehen und dem davonfahrenden Zug hinterher schauen, erblickt sie auf der gegenüberliegenden Seite ein menschengroßes Wesen, das sich perfekt getarnt an der Wand festhält.
Ash nimmt Parker mit in die Wohnung, in der sie gerade ohne Wissen der eigentlichen Bewohner lebt. Sie ist eine Unsichtbare. Sie zieht immer wieder für ein paar Tage in die Wohnungen von Verreisten Menschen. Ihre wichtigste Regel ist es dabei, keine Spuren zu hinterlassen. Am nächsten Morgen wird diese von Paparazzi belagert und Parker bricht kraftlos zusammen. Er hat eine ungewöhnliche Forderung: Ash soll ihn hinaus zu den Reportern bringen. Tatsächlich schein ihn das Blitzlichtgewitter wieder zu beleben. Zusammen schlagen sich die beiden zu einem Taxi durch. Ash reißt dabei jedoch der Geduldsfaden und sie bricht einem seiner weiblichen Fans die Nase. In den Nachrichten gibt es an diesem Tag kein anders Thema mehr.
Parker hat vor den Streit mit seinem Vater ein für alle Mal beizulegen und will sich persönlich mit ihm aussprechen. Da sein Vater derzeit in seinem Anwesen in Frankreich residiert, mietet er ein Auto und macht sich auf den Weg. Ash verlangt mitgenommen zu werden, da sich ihre Kariere als Kleinkriminelle in London nun erst einmal erledigt hat. Die ganze Welt kennt nun ihr Gesicht.
Gemeinsam stellen sich die beiden den schrecklichen Geheimnissen von Parkers Familie und lernen sich dabei immer besser kennen. Sie haben die Möglichkeit, das wahre Gesicht des anderen zu sehen, dass beide bisher vor anderen versteckt gehalten haben und so wächst mit der Zeit auch ihre Zuneigung.
Asche und Phönix ist eine unterhaltsame Mischung aus Road-Trip, Romanze, Thriller und spannendem Kampf gegen übernatürliche Wesen. Die Perspektive wechselt dabei zwischen den Kapiteln immer wieder zwischen Ash und Parker und ab und zu auch zu ihren Verfolgern.
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Silver Liningvon Philippa Ballantine und Tee Morris
Tags:
Alternate Reality, Steampunk
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22.01.2016
~JK
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Archivist Wellington Thornhill Books und seine neue Kollegin Eliza D. Braun sind in Kairo angekommen, um für das Ministerium für Eigenartige Vorkommnisse Fallunterlagen abzuholen und ins Hauptquartier nach London zu transportieren.
Eliza ist schlecht gelaunt. Sie mag Ägypten sehr, doch die Tatsache, dass sie nicht mehr als Agentin tätig ist und stattdessen Books assistieren muss, trübt ihre Freude über die Reise.
In der lokalen Außenstelle des Ministeriums erwarten die beiden eine eher kalte Begrüßung und viele Akten zur Durchsicht. Allerdings endet der Tag mit einer Katastrophe. Im vor Ort stationierten Bataillon ist es zu einem tragischen Zwischenfall gekommen. Books und Braun eilen zur Hilfe.
Silver Lining ist eine von vielen Kurzgeschichten im Ministry of Peculiar Occurrences / Books & Braun-Universum und eine der wenigen, die von Philippa Ballantine und Tee Morris selbst verfasst wurden. Zwar ist die Geschichte nicht sehr lang, doch die Dynamik zwischen Books und Braun stimmt und macht Lust auf mehr.
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