Rezensionen
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Skulduggery Pleasant und Walküre Unruh sind auf der Jagd nach der ehemaligen Ermittlerin Davina Marr, die das Sanktuarium gesprengt hat. Die Spur führt sie zu einem Haus, in dem sie einen Mann vermuten, der ihr neue Pässe besorgt haben soll. Den finden sie zwar nicht, dafür aber eine Menge Leichen und einen Überlebenden. Von diesem erfahren sie, dass der russische Auftragsmörder Tesseract die Bewohner des Hauses getötet hat und ebenfalls hinter Marr her ist. Außerdem erhalten sie Informationen zu drei Orten an denen sich Marr potentiell versteckt haben könnte. Als sie an einem der Orte eintreffen, können sie die bewusstlose Marr gerade noch vor Tesseract retten. Nachdem sie Doktor Kenspeckel Grouse verarztet hat, wollen Skulduggery und seine Freunde Davina in Pleasants Haus verhören, doch Tesseract erscheint, verletzt die Anwesenden und tötet Davina, bevor sie herausbekommen können, wer sie zu dem Attentat angestiftet hat. Nun müssen sie sich selbst von Kenspeckel heilen lassen. Die Auftraggeber von Tersseract fahren unterdessen mit ihrem Plan fort, Kontrolle über das neue Sanktuarium zu erlangen.
Walküre hat unterdessen große Angst davor, zu Darquise zu werden und die Welt zu vernichten. Seit ihr bewusst ist, dass der Name, der seit einiger Zeit immer wieder in den Visionen der Seher auftaucht, ihr wahrer Name ist, hat sie nicht mehr ruhig geschlafen. Dieses Geheimnis bedrückt sie so sehr, dass sie es keinem ihrer Freunde anvertrauen möchte. Der wahre Name einer Person ist die Quelle seiner Magie. Er kann einen Zauberer unglaublich mächtig machen, falls er ihn selber kennt, und vollständig kontrollierbar, falls jemand anderes ihn herausfindet. Walküre hat gesehen, was passiert ist, als Davina Marr den wahren Namen eines anderen Zauberers benutzt hat, um diesem Befehle zu erteilen und ihn so in eine lebendige Bombe verwandelt hat. Damit ihr nicht ein ähnliches Schicksal widerfährt, trifft sie eine gefährliche Entscheidung. Sie will ihren Namen versiegeln lassen. Sie weiß nicht, wie dieser selten durchgeführte Prozess von statten geht, aber es kann ihr nur der wenig vertrauenswürdige Doktor Nye helfen. Alleine schon um diesen zu erreichen, muss sie sterben. In der Weihnachtsnacht erhält sie einen Anruf, dass der Doktor kurzfristig Zeit für sie hat. Sie verabschiedet sich von ihrer Familie und sagt Skulduggery und ihrem Freund Fletcher für diesen Abend ab. Mit ihm will sie stattdessen am nächsten Tag tanzen gehen und ihn ihren Eltern vorstellen. Anschließend schleicht sie sich aus dem Haus und steigt in die dunkle Kutsche, die dort anhält. Diese verheißt nichts Gutes, da sowohl die Pferde, wie auch der Kutscher kopflos sind. Kaum betritt sie das Innere des Gefährts, schwindet jeglicher Lebenswille.
Auch andere Parteien haben ein gesteigertes Interesse an Walküre und Darquise. Die Nekromanten gehen sogar soweit, einen Restanten, einen bösen Geist, den Körper des Sehers Finbar Wrong zu übernehmen, um an ungefilterte Visionen zu kommen. Doch der Restant stellt sich als stärker heraus als vermutet, sieht in den Visionen die Zerstörung der Welt und die Befreiung aller Restanten und nutzt Finbars Körper um zu entkommen. Sogleich macht er sich auf den Weg, um weitere seiner gefangenen Brüder zu befreien. Diese schwärmen auf die Bevölkerung Dublins herab und verbreiten sich dann in ganz Irland. Sie übernehmen tausende von Zauberern und Menschen und sorgen überall für Chaos und Zerstörung.
Wie schon in den vorherigen Bänden wird es in Mortal Coil / Rebellion der Restanten für keine Sekunde langweilig. Erneut ist die ganze Welt in Gefahr und diese große Bedrohung zwingt sogar die ärgsten Feinde zur Zusammenarbeit. Die Ereignisse verändern die Charaktere diesmal sehr stark und nicht alle von ihnen schaffen es bis zum Ende des Buches. Doch der Ausblick, der einem geboten wird, lässt noch viel schlimmere Katastrophen für die nahe Zukunft erahnen. Neben der bedrohlichen Stimmung ist in Mortal Coil / Rebellion der Restanten aber auch jede Menge Humor und Action zu finden, so dass das Buch insgesamt gut abgerundet ist.
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Day of the Predator / Tödliche Jagdvon Alex Scarrow
TimeRiders #2
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09.12.2013
~JK
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Liam, Maddy und Sal haben das zerstörte Hauptquartier der TimeRiders wieder in Stand gesetzt und mit einem neuen Notfallgenerator ausgestattet. Nun ist es an der Zeit, Bob zu ersetzen. Der künstlich gezüchtete Hühne mit seinem Computergehirn hat den letzten Einsatz nicht überlebt und auch alle Föten für neue Unterstützungseinheiten sind verloren gegangen. Glücklicherweise haben sie noch Bobs Gehirn und Informationen darüber, wo sie neue Föten bekommen können. Zusammen mit Liam reist Maddy zurück ins Jahr 1906, einen Tag vor dem großen Erdbeben in San Francisco. Hier lagern sie in einer Schatulle in einem Bankschließfach. Als Maddy das Schließfach öffnet, ist sie überrascht, als sie im Inneren zusätzlich einen Zettel mit einer Nachricht an sie.
Zurück in ihrem Hauptquartier im Jahr 2001 beginnen sie die Embryonen in ihre Nährlösung zu setzen. Da erreicht sie ein Hilferuf aus der Zukunft. Jemand hat im Jahr 2015 Edward Chan, den Entdecker der Zeitreisetheorie, bei einem Schulausflug ermordet. Liam soll mit Hilfe eines neuen Bobs die Lage auskundschaften, damit das Team einen Plan schmieden kann, um den Anschlag auf den Teenager zu verhindern. Doch der erste fertig gezüchtete Klon hat einen weiblichen Körper. So muss Bobs künstliche Intelligenz Liam nun in einem neuen Körper und unter dem Namen Rebecca, kurz Becks, in die Zukunft begleiten. Dort landen sie in einem hochmodernen Forschungszentrum für Nullpunktenergie und mischen sich unauffällig unter die Gruppe von Schülern.
Als Liam und Becks das Rückkehrfenster verpassen, gerät Maddy in Panik. Entgegen den Ratschlägen des Computers, dass eine Transmission den Standort ihrer Geheimen Agentur verraten könnte und dass sie ungeahnte Wechselwirkungen mit den laufenden Experimenten im Forschungszentrum haben könnte, versucht sie eine Nachricht an die beiden zu schicken. Genau dies führt jedoch zu einer Explosion in der Zukunft, die die Schüler 65 Millionen Jahre in die Vergangenheit transportiert. Durch die plötzliche Zeitreise wird die Hälfte der Gruppe getötet. Neben den beiden Zeitagenten überleben Chan, sein potentieller Mörder, ein Lehrer, zwei Mitarbeiter des Forschungszentrums und kein Dutzend Schüler.
Es scheint keine Möglichkeit zu geben, Maddy und Sal so weit in der Zukunft zu kontaktieren und das beunruhigt Becks, denn umso länger sie in der Vergangenheit festsitzen, umso größer ist die Kontaminierung der Zeitlinie. Sie zieht in Erwägung die gesamte Gruppe zu töten und sich selbst zu zerstören. Liam hingegen hat andere Sorgen, denn allem Anschein nach, scheint es sich bei den Dinosauriern in ihrer Nähe nicht nur um dumme Tiere zu handeln, sondern um überraschend intelligente und grausame Jäger, die von den Menschen lernen können.
Auch im zweiten Band der TimeRiders müssen die drei Jugendlichen wieder Leib und Leben riskieren, um die Welt vor den Eingriffen von Zeitreisenden zu retten. Die Haupthandlung findet im prähistorischen Dschungel statt und ist durchweg spannend. Immer mal wieder bekommt man als Leser auch die Gedanken der jagenden Dinosaurier zusehen, was den Eindruck ihrer Gefährlichkeit noch verstärkt. Die größten Entwicklungen im Buch machen Becks und Maddy durch. Während Becks, ähnlich wie Bob zuvor in TimeRiders / Wächter der Zeit immer menschlicher wird, muss Maddy damit zurechtkommen, dass die ganze Verantwortung für das Team nun auf ihren Schultern lastet. Sal hat hingegen relativ wenige Möglichkeiten in diesem Band etwas von sich zu zeigen. Was mich etwas überrascht hat, ist das Ende des Buches, da eines der Hauptprobleme der Gruppe recht lapidar damit abgehandelt wird, dass man sich darauf verlässt, dass sich die Zeit schon selbst heilen wird. Abgesehen von diesem Punkt und der ungleichen Verteilung von Handlungszeit zwischen den Hauptcharakteren finde ich Day of the Predator / Tödliche Jagd besser gelungen, als den ersten Band.
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Dodger's Guide to London / Jack Dodgers London Guidevon Terry Pratchett
Tags:
Humor
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03.12.2013
~JK
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Dodger's Guide to London / Jack Dodgers London Guide ist ein Begleitbuch zu Dodger / Dunkle Halunken. In ihm stellt Jack Dodger das viktorianische London vor. Berichtet wird vom Alltag der Armen und Reichen, von neuen Erfindungen, vom Gestank des Flusses, von der Sprache und der Währung, vom Essen und von vielen anderen Dingen, mit denen sich die Menschen damals herumschlagen mussten. Das Buch besteht aus kurzen Absätzen zu den Themen, Zitaten von Dodger und seinem Freund Solomon Cohen, Zeichnungen von Paul Kidby, Karikaturen, Fotos und Artikeln aus zeitgenössischen Zeitungen und Listen mit interessanten und humorvollen Fakten und Anekdoten.
Unter den vorgestellten Persönlichkeiten der Zeit sind vor allem diejenigen zu finden, auf die Dodger in Dodger / Dunkle Halunken persönlich trifft. Das Buch ist eine nützliche Ergänzung zum Roman und es empfiehlt sich, es vor der eigentlichen Geschichte zu lesen und diese so mit dem zusätzlichen Hintergrundwissen anzugehen. Besonders die Erklärungen zum viktorianischen Slang und den Münzeinheiten der Zeit können das Verständnis des Romans erleichtern. Dank seiner lockeren Aufmachung und seinem Fokus auf das Skurrile und aus heutiger Sicht Ungewöhnliche ist Dodger's Guide to London / Jack Dodgers London Guide ein unterhaltsames Büchlein, das man sich auch zur Gemüte ziehen kann, wenn man Dodger / Dunkle Halunken noch nicht gelesen hat.
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Ministry Protocol ist eine Sammlung bestehend aus dreizehn Kurzgeschichten verschiedener Autoren zur Ministry of Peculiar Occurrences / Books & Braun-Reihe.
The New Recruit von Leanna Renee Hieber
Die sechzehnjährige Bettina Spinnett muss das Waisenhaus verlassen, in dem sie bisher gelebt hat. Allein und ohne eine Vorstellung, was sie nun tun soll, wandert sie durch die Straßen von New York, bis sie vor einem Haus eine große Anzahl an Geistern sieht. Anders als die Geister, die sie aus dem Waisenhaus kennt, leuchten diese in verschiedenen Farben und scheinen alle auf das Haus zu zeigen. Neugierig nähert sich Bettina dem Haus und will gerade an die Tür klopfen, als diese sich wie von selbst öffnet. Im Inneren erwartet sie Mrs Marsh, die von ihr wissen möchte, wieso sie das Haus, das dem Office of the Supernatural and Metaphysical, einem amerikanischen Ableger des britischen Ministry of Peculiar Occurrences, gehört, überhaupt sehen konnte. Dafür hat Bettina keine Erklärung, bittet aber dennoch um Arbeit und einen Platz zum Schlafen. Mrs Marsh gibt ihr eine Chance. Bettina soll für das O.S.M. ein übernatürliches Phänomen ihrer Wahl untersuchen, erhält dafür ein Aufzeichnungsgerät und zwei Tage Zeit. Bettina entscheidet sich sofort für die Geister, die sie hergeführt haben.
A Feast of Famine von Karina Cooper
In Irland scheint eine Art Pest ausgebrochen zu sein. Caitriona Kensington Kennedys Vater war eines ihrer Opfer. Mit ihm hätte sich Agentin Lobelia Snow in Galoway treffen sollen, doch nun muss sie mit seiner Tochter vorlieb nehmen, um die Ursache für die mysteriöse Seuche zu finden. Dabei stoßen sie auf eine alte Legende und blutige Rituale.
Chinoiserie von Tiffany Trent
Major Charles George Gordon soll in China Artefakte vor der Zerstörung retten, doch bei der Zerstörung eines Palastes ist er es, der die Truppen anführen muss. In dieser Nacht scheint mehr unterwegs zu sein, als für die einfachen Soldaten ersichtlich. Während das Gebäude in Flammen aufgeht, steht er für einen Moment dem Geist einer chinesischen Frau gegenüber, bevor er sich eine kleine Vase schnappt und den Palast verlässt. Auf seiner Seereise zurück nach England kommt es zu einem Zwischenfall mit einem Toten. Dieser scheint von einer Großkatze angegriffen worden zu sein.
Panther Nights von Glenn Freund
Im zentralamerikanischen Dschungel von Belize verschwindet Agent Edward Riches in einem Holzfällercamp. Hier hat er untersucht, wieso immer wieder Männer auf mysteriöse Weise ertrunken an Land aufgefunden wurden. Der eigentlich auf Jamaica stationierte Mathew Flowerdew soll herausfinden, was mit Riches und den Holzfällern passiert ist. Gleich in der ersten Nacht nach seiner Ankunft kommt es erneut zu einem Todesfall in der Nähe des Flusses.
New London Calling von Peter Woodworth
Agent Bernard Entwhistle ist zu seinem ersten Auslandseinsatz unterwegs in das amerikanische New London. Das kleine Städtchen entspricht so gar nicht seinen Vorstellungen und eine Verbindung zum majestätischen London in England aus dem er angereist ist, kann er auch nicht erkennen. Am Bahnhof holt ihn der junge Archivar Arthur Kraft ab, der dem Ministerium Berichte über eine von ihm aufgedeckte Verschwörung hat zukommen lassen. An der Sache scheint etwas dran zu sein, denn bereits auf dem Weg vom Bahnhof zum Büro bemerkt Bernard, dass sie beschattet werden. Dort angekommen fischt Arthur aus Unmengen unsortierter Papierstapel einen Beweis nach dem anderen für seine Theorie heraus. Scheinbar heißen alle Beteiligten Henry und sind sehr an Erdbeben interessiert. Bernard bevorzugt den direkten Weg und beschließt sich einen Henry vorzuknöpfen.
Where the River Shines von Dan Rabarts
In Neuseeland ist Lachlan King mit dem Mechaniker Barry Clankerton auf der Jagd nach einem Dieb. Dieser hat sich jedoch auf das Gebiet eines Maoi-Stammes zurückgezogen. Als sie bei der Verfolgung mit ihrem gepanzerten Traktor stecken bleiben und von den Maoi-Kriegern umringt werden, bleibt ihnen kaum eine andere Wahl, als sich zu ergeben. Barry darf am Wagen zurückbleiben und versuchen ihn aus dem Schlamm zu ziehen, während Lachlan zum Anführer des Stammes gebracht wird. Er ist wenig überrascht, als er an dessen Seite den Gesuchten sitzen sieht.
The Incident of the Clockwork Mikoshi von Lauren Harris
Agent Lawrence P. Dagenhardt ist eigentlich in Nagasaki stationiert. Er wird jedoch nach Kyoto gerufen, um die Ermittlungen von Tokiko Hanamura in einem Mordfall zu unterstützen, bei dem das Opfer, ein Uhrmacher, den Namen eines Gottes in seinem eigenen Blut auf den Boden geschmiert hat. In seiner Werkstatt finden die beiden Hinweise darauf, dass er vor seinem Tod an einem Wagen für einen gerade stattfindenden Festumzug gearbeitet hat. So macht sich das ungleiche Paar auf den Weg, um den Wagen aufzuhalten.
The Trouble with Phoenixes von Jared Axelrod
Professor Hephaestus Axelrod ist Erfinder für das Ministerium und geht derzeit mit Agentin Eliza D. Braun aus. Da das letzte Date nicht so gut lief holt er sich nun Ratschläge bei Wellington Thornhill Books, wie er mit Eliza einen schönen Abend verbringen kann. Da Wellington jedoch selber in Eliza verschossen ist, rät er Axelrod zu einem klassischen Konzert. Eliza ist entrüstet von dem schlechten Gesang, den sie stundenlang ertragen musste und um Axelrod im Gegenzug etwas leiden zu lassen, lässt sie ihn an einem Straßenkampf teilnehmen. Sein Gegner ist ein riesiger Kerl, der die ganze Nacht noch nicht einmal geschlagen wurde. Axelrods Bemühungen sich nach den Regeln der Gentelmen-Kampfkunst zu verteidigen, scheitern jedoch kläglich. Glücklicherweise hat er noch ein paar Tricks in seinem Ärmel, seiner Weste und seinem Hut versteckt.
The Boy, the Bomb and the Witch Who Returned von Alex White
Als kleiner Junge wird Vasily Zinchenko von der legendären Hexe Baba Yaga aus Russland nach London transportiert und im Schnee zurückgelassen. Glücklicherweise findet ihn der damalige Ministeriumsdirektor und kümmert sich um ihn. Dreizehn Jahre später ist Vasily Agent des Ministeriums und zu einer Mission in seiner alten Heimat unterwegs. Hier hat eine Gruppe von Männern ein gewaltiges Ungetüm konstruiert. Mit dieser schwer bewaffneten und gepanzerten Maschine wollen sie Petersburg vernichten. Als Vasily sich aufmacht die Wachen zu erschießen, sieht er durch sein Zielfernrohr plötzlich, wie sich eine bewaffnete Frau anschleicht und die Wachen erledigt.
Our Lady of Monsters von Delilah S. Dawson
Anne-Marie Bouvier arbeitet seit zwanzig Jahren als Bäckerin in Paris und träumt von einem spannenderen Leben. Als ihre Angestellte um Hilfe ruft, findet sie in ihrem Laden einen Mann von gorillahafter Statur vor, der sich ihr als Agent des Ministeriums vorstellt. Joseph Tipping ist nach Paris gekommen, um die mysteriösen Morde an drei Engländern zu untersuchen. Alle wurden vor Notre Dame gefunden und sind scheinbar durch einen Sturz aus großer Höhe ums Leben gekommen. An dieser Stelle ist die Kathedrale jedoch völlig unzugänglich. Das letzte Opfer hat am Abend vor seiner Ermordung eine Mischung aus Kabarett und Freudenhaus besucht. Anne-Marie beschließt dem Etablissement einen Besuch abzustatten.
The Mystery of the Thrice Dead Man von J. R. Blackwell
Beim Archivieren von abgeschlossenen Fällen stößt Wellington Thornhill Books mehrfach auf einen Namen: Dragomir Negrubine. Zuerst als Name eines mit Sklaven handelnden Zauberers in Zimbabwe, der erstochen wurde. Dann ein Jahr später als Werwolf in Schottland, der erschossen wurde. Und wieder ein Jahr später als Vampir in den Karpaten, der brennend von einer Klippe fiel. Books will der Sache nachgehen, doch Direktor Sound hat bereits andere Pläne für ihn. Er soll sich als Buttler ausgeben und mit seiner Kollegin, Doktor Blackwell, die Sicherheit eines Luftschiffes überprüfen, auf dem sich die reichsten Damen Englands aufhalten. Die beiden Agenten sind kaum einen halben Tag an Board und schon werden sie von Piraten geentert.
The Clockwork Samurai von Jack Mangan
Diese Kurzgeschichte ist die Fortsetzung der ebenfalls von Jack Mangan verfassten Kurzgeschichte Night's Plutonian Shore. Samurai Kuro ist in Kanada weit entfernt von seiner japanischen Heimat und sein neuer Auftraggeber Scharnusser stellt seiner Loyalität auf die Probe. Bei seiner letzten Mission mussten sie den Sohn von dessen Erzfeind entführen. Nun steht Agent Bruce Campbell vor der Festung, um über die Freilassung des Jungen zu verhandeln. Scharnusser lässt ihn von Kuro in eine Zelle werfen. Nachts wird Kuro von einem Alarm geweckt. Campbell ist entkommen und hat den Jungen befreit. Widerwillig nimmt er seine neuen Befehle entgegen: Die Flüchtenden aufhalten und nach Möglichkeit den Jungen vor den Augen seines Vaters töten.
A Nocturne for Alexandrina von Tee Morris
Irgendwie hat es Professor Culpepper Source geschafft, eine Audienz bei der jungen Königin Victoria zu bekommen. Alleine diese Tatsache fasziniert die Herrscherin des Britischen Empires. Doch der forsche Mann geht sogar so weit, sie um ein nächtliches Treffen zu bitten, alleine, in unauffälliger und warmer Kleidung, in einer Kneipe. Ein skandalöser Vorschlag, dem die Königin dennoch nachkommt und dazu bringt ihren eigenen Hofstaat mit Schlafmittel zu betäuben, um ungesehen den Palast verlassen zu können. Sollten sich die Absichten des Professors als unredlich herausstellen, würde das mit Sicherheit ihren Tod bedeuten.
Die Geschichten aus dem Sammelband spielen auf der gesamten Welt und beinhalten sehr häufig Begriffe aus der dortigen Kultur und teilweise Sätze in der Landessprache. Gerade die ersten Geschichten haben wenig Bezug zu den Romanen der Serie. Vor allem die Fokusierung auf Geister ist ein Thema, welches in den Romanen bisher nicht aufgetaucht ist. Die Geschichten weiter hinten im Buch entsprachen mehr meinem Geschmack. Gerade wenn bekannte Charaktere wie Books, Braun oder Blackwell auftauchen machen die Abenteur gleich mehr Spaß und fügen sich auch besser in die Welt der Ministry of Peculiar Occurrences / Books & Braun-Reihe ein. Bei einigen anderen hatte man das Gefühl, dass sie auch gut in einer beliebigen anderen Reihe hätten spielen können. Vermutlich ist für jeden Leser mindestens eine gute Geschichte mit dabei, doch für mich waren es auf die Gesamtanzahl gesehen leider zu wenige.
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Raising Steam / Toller Dampf vorausvon Terry Pratchett
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27.11.2013
~JK
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Als Dick Simnel noch ein kleiner Junge war, verstarb sein Vater bei einer Explosion in seiner Schmiede. Seitdem hat er den Traum, den Dampf, der seinen Vater das Leben gekostet hat, zu beherrschen. Dank einer umfassenden Schulbildung, findet er heraus, was damals schiefgelaufen ist und will es besser machen. Als er seiner Mutter den Prototypen einer Lokomotive vorstellt, hat sie zwar keine Ahnung, was sie da sieht, aber sie weiß, dass der Moment gekommen ist, um Dick das Erbe seines Großvaters zu überreichen. Dieser war fest davon überzeugt, dass aus dem Jungen mal etwas Besonderes wird und er dafür Geld gebrauchen kann. Gewappnet mit einer Kiste Piratengold sammelt Dick einige junge Männer aus dem Dorf um sich und lässt sie für sich in einer immer größer werdenden Scheune arbeiten, bis eines Tages ein stählernes und dampfendes Ungetüm durch die Tore fährt und die Bevölkerung von Swine Town verschreckt. Jetzt ist die Zeit gekommen, um nach Ankh-Morpork zu reisen und die Welt zu verändern.
In Ankh-Morpork findet Dick im Unternehmer und Multimillionär Harry King einen Investor, der angetan ist von seiner Erfindung. Auf dem Gelände seines Abfallunternehmens lässt er den jungen Mann eine Teststrecke errichten. Dies erweckt nicht nur die Aufmerksamkeit der Bevölkerung, sondern auch die des Patriziers Lord Havelock Vetinari. Der Herrscher der Stadt ist sich noch nicht sicher, ob er das Unternehmen nicht lieber gleich im Keim ersticken soll. Vorerst übergibt er die Aufsicht jedoch an Feucht von Lipwig, der für ihn bereits erfolgreich die Post, die Bank und die Münzpresse der Stadt leitet und dessen Frau Adora Belle mit dem Klackernetzwerk das Kommunikationssystem der Scheibenwelt in den Händen hält. Kaum hat Feucht die Eisenbahn gesehen, kommen ihm viele Ideen, wie man damit Geld verdienen kann. Schon bald beginnt der Bau der ersten Gleisstrecke und es ist an Feucht, die einzelnen Landbesitzer zu überzeugen, dem Bau vor ihren Haustüren zuzustimmen.
Unterdessen macht sich Unruhe unter den Zwergen breit, die langsam auch auf den Rest der Welt überschwappt. Eine Splittergruppe von Grags, besonders hartgesottener Traditionalisten, verübt immer wieder Anschläge auf das Klackernetzwerk. Das Niederbrennen der Kommunikationstürme wirft ein schlechtes Licht auf alle Zwerge und lässt den Niederen König an einer guten Zukunft für sein Volk zweifeln. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn haben die Grags ein neues Ziel für ihre Anschläge gefunden, bei denen es nun auch zu Toten kommt.
Raising Steam / Toller Dampf voraus erzählt die Geschichte der Entwicklung und Verbreitung der Eisenbahn. Diese zieht sich über einen langen Zeitraum hinweg. Es wird gezeigt, wie Personen sich für das Phänomen begeistern und immer mehr Industriezweige mit einbezogen werden. Im Zentrum der Geschichte stehen Feucht von Lipwig, Harry King und Dick Simnel. Für Dick ist seine Eisenbahn und deren Weiterentwicklung sein Leben. Für Harry King ist sie die Möglichkeit sein Ansehen in der Gesellschaft positiv aufzuwerten, worauf seine Frau besonderen Wert legt. Außerdem hält er die Eisenbahn mit ihrem Schmutz und Stahl für einen äußerst männlichen Zeitvertreib. Feucht von Lipwig sieht Unmengen an Möglichkeiten und genießt es, im Zentrum des Geschehens zu stehen, auch wenn das bedeutet, dass Leute versuchen ihn zu töten. Schnell zieht die Eisenbahn Einzug in den Alltag der Bevölkerung und viele Charaktere und Orte aus den bisherigen Discworld / Scheibenwelt-Romanen finden Erwähnung oder bekommen in diesem Zusammenhang einen kurzen Auftritt.
Überraschend in Raising Steam / Toller Dampf voraus ist das Verhalten von Lord Vetinari, der immer wieder abgelenkt scheint und über sich selbst als Prinz spricht, vermutlich erneut in Anlehnung an Machiavelli. Das lässt das in den letzten Jahrzehnten aufgebaute Bild von ihm, als jemanden, der in absolut jeder Situation die Kontrolle beherrschen kann, leicht bröckeln. Gegen Ende des Buches, ist er wieder einigermaßen der Alte. Dieser tiefere Einblick ist zwar mal etwas Neues, lässt ihn aber auch ungewohnt menschlich und fehlerhaft erscheinen.
Über weite Abschnitte des Romans ist es schwer eine wirkliche Hauptperson auszumachen. Nach und nach drängt sich dann Feucht von Lipwig in den Vordergrund. Dieser erhält Gelegenheit sich weiter zu entwickeln und mehr über sich selbst zu erfahren. Dies lässt ihn nicht nur in der Ansicht der Leser, sondern auch in der von anderen Charakteren steigen. Raising Steam / Toller Dampf voraus ist ein gutes Buch, das von Anfang an interessant und unterhaltsam ist und gegen Ende dann richtig spannend wird, wenn die Situation mit den Zwergen sich zuspitzt. Es wirkt jedoch so, als gehe es in erster Linie um die technische Entwicklung, was den langen Zeitrahmen des Romans und die vielen auftauchenden Charaktere erklärt. Auf dem Weg zur dampfbetriebenen Scheibenwelt, werden viele moralische Themen angerissen. Das Endergebnis, ist dank der vorausschauenden Steuerung von Leuten wie Lord Vetinari und dem Glück von Feucht von Lipwig, äußerst positiv. Es wird aber auch sichtbar, wo es hätte schief gehen können und wie dadurch Gruppen hätten ausgebeutet werden können. Es ist also wieder mal ein Buch von Terry Pratchett, das zum weiteren Nachdenken einlädt, es aber dem Leser selbst überlässt, ob er dies tun möchte.
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Mortal Coil / Rebellion der Restanten