Rezensionen
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Katie Bonner ist nun seit neun Monaten Managerin und Haupteigentümerin der Artisans Alley, einer vor dem Bankrott stehenden Gemeinschaftsgalerie in der lokale Künstler und Handwerker ihre Waren verkaufen. Viel lieber hätte sie ein Bed & Breakfast am anderen Ende der Straße eröffnet. Als sie an einem sehr heißen Sonntagabend aus dem Fenster auf das Gebäude schaut und davon träumt es nach ihren Wünschen umzubauen, bemerkt sie plötzlich Rauch aus dem Nebengebäude, Wood U aufsteigen. Sogleich rennt sie raus und ruft die Feuerwehr. Nachdem diese den zum Glück sehr kleinen Brand gelöscht haben, bekommt Katie mit, dass im Gebäude eine Leiche gefunden wurde. Doch die Todesursache scheint nicht das Feuer, sondern ein Schuss in den Kopf gewesen zu sein.
Am nächsten Morgen sieht Katie, wie das Zu verkaufen-Schild vom Bed & Breakfast abgenommen wird und spricht den Makler an. Von ihm erfährt sie, dass Wood U schon for einem Monat verkauft worden ist, und der vorherige Besitzer Dennis Wheeler, der seit dem Brand am Vorabend verschwunden ist und den jeder für die Leiche im Gebäude hält, nur noch als Angestellter in seinem ehemaligen Laden gearbeitet hat, bis der neue Besitzer selber übernehmen wollte. Doch wer der neue Besitzer ist, wollen weder der Makler, noch Seth, der einzige Anwalt im kleinen Ort und guter Bekannter von Katie, sagen. Da sie die Vorsitzende des Händlerverbandes ist, kommt Detective Davenport von der Polizei auf sie zu, um Informationen über Dennis zu erhalten. Im Gegenzug erfährt sie, dass das Opfer wohl eine ganze Weile nicht identifiziert werden kann, da die großkalibrige Kugel das Gesicht und die Zähne zerstört hat.
Katies Freund Andy ist besorgt, denn der Hauptverdächtige in der Ermittlung ist Blake, einer seiner jungen Angestellten. Blake wurde schon fünf Mal wegen Brandstiftung festgenommen und verschwindet, als Detective Davenport mit ihm sprechen möchte. Daher bittet Andy Katie doch ein wenig herumzuschnüffeln, damit Blake, an dessen Unschuld er fest glaubt, entlastet werden kann. Schnell findet sie Spuren, die sich mit Katies Anfangsverdacht decken, dass Dennis Wheeler vielleicht gar nicht der Tote ist, sondern sich noch immer im Ort aufhält. Doch für sein Motiv und die wahre Identität des Toten hat sie noch keine Erklärung.
One Hot Murder fängt schnell an und beginnt gleich mit dem Mord und auch danach nimmt das Tempo kaum ab. Überall sind Hinweise verstreut und es gibt ständig neue Herausforderungen für Katie. Jedoch sind dies für sie auch genügend Gelegenheiten, um sich als Charakter weiter zu entwickeln. Die stärkere Einbeziehung von Detective Davenport in die Handlung und in die Gemeinschaft birgt viel Potential für zukünftige Zusammenarbeiten zwischen ihm und Katie. Ein Aushängeschild für das Cozy Mystery-Genre, welches hier und da doch einige Nieten enthält.
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Stalking the Zombievon Mike Resnick
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08.03.2013
~JK
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Stalking the Zombie ist eine Sammlung der acht Kurzgeschichten, um den Privatdetektiv John Justin Mallory, den es in ein paralleles Manhattan voller mythischer Kreaturen und übernatürlicher Gepflogenheiten verschlagen hat. Ursprünglich erschienen die ersten sieben Kurzgeschichten in verschiedenen Sammlungen zwischen dem Erscheinen des ersten A Fable of Tonight / Ein Fall für J. J. Mallory-Bandes, Stalking the Unicorn / Jäger des verlorenen Einhorns *, im Jahr 1987 und dem zweiten, Stalking the Vampire / Mallory und die Nacht der Toten *, im Jahr 2008. Die titelgebende Geschichte Stalking the Zombie wurde 2012 für diesen Sammelband geschrieben.
In Post Time in Pink sind zwei Wochen seit dem Ende von Stalking the Unicorn / Jäger des verlorenen Einhorns * vergangen und die Kasse der von Mallory und seiner Partnerin Winnifred eröffneten Detektivagentur sind fast erschöpft, als plötzlich ihr erster Kunde im Raum materialisiert. Es ist der Grundy, das inkarnierte Böse und Mallorys Erzfeind. Der absolut erfolglose Rennelefant Ahmed, den er eine Woche zuvor billig verkauft hat, gewinnt plötzlich Rennen mit Vorsprung. Der Grundy will wissen, was da los ist und das noch bevor Ahmed beim nächsten Rennen gegen den Favoriten antreten kann, der ebenfalls aus seinem Stall stammt.
In The Blue-Nosed Reindeer nähert sich Weihnachten und Nick the Saint wurde sein wichtigstes Rentier gestohlen. Japser ist mit seiner blauen Nase in der Lage ankommende Flugobjekte, wie beispielsweise hitzesuchende Raketen über dem iranischen Luftraum, aufzuspüren. Ohne ihn traut sich der Weihnachtsmann nicht in die Luft. John Justin und sein kleines Team müssen also schnell den Täter und das vermisste Rentier finden.
In Card Shark erhält Mallory Tarot-Karten mit seinem Gesicht in das Büro geschickt. Mallory denkt sich nichts dabei, doch seine Partnerin Winnifred ist sehr besorgt. Sie hält die Karten für Todesdrohungen. Und tatsächlich entkommt John Justin an diesem Tag zweimal nur knapp dem Tod. Jetzt muss er schnellstens die Ermittlungen in eigener Sache aufnehmen.
In The Chinese Sandman hat Winnifred einen ihrer Träume beim chinesischen Sandmann gegen einen neuen getauscht und möchte nun ihren alten Traum zurückhaben. Doch der Sandmann verlangt dafür, dass ihm Mallory einen Pegasus aus dem Schlafzimmer des Grundys stiehlt.
In The Amorous Broom verliebt sich einer von Grundys magischen Besen in Mallory. Sie nennt sich Hecate und ihre ständigen Versuche zu Mallory in die Agentur zu fliehen, sind dem Grundy zu lästig. So überlässt er John Justin den Besen und verschwindet. Dieser versucht nun verzweifelt das plaudernde Utensil loszuwerden, da es ihm einen Fall nach dem anderen ruiniert.
In The Long and Short of It betreten die Zirkusartisten Micro und Macro das Büro von Mallory und Winnifred. Micro ist ein Zwerg und Macro ein Riese. Zumindest waren sie es vor zwei Wochen. Die beiden Detektive sollen herausfinden, wer sie auf normale Körpergröße gezaubert hat. Fürs erste beschränkt sich der Verdächtigenkreis auf jeden Mann im Zirkus mit einer Frau oder Freundin, denn Micro und Macro hatten vor ihrem Rauswurf ein sehr aktives Sexleben.
In Shell Game möchte ein bestohlener Dieb, dass ihm Mallory und Winnifred das letzte Ei der ausgestorbenen Lamias zurückbringt. Lamias besitzen den Oberkörper einer Frau, die Vorderbeine eines Raubtieres, die Hinterbeine einer Antilope und die Haut einer Schlange. Leider ist das Ei nicht größer als ein normales Hühnerei. Die Möglichkeiten es in einer Großstadt wie Manhattan zu verstecken sind also endlos.
In Stalking the Zombie benötigt ein Bestattungsunternehmer Hilfe. Ein prominenter, ermordeter Politiker, der am nächsten Tag sein großes Begräbnis haben soll, ist einfach aufgestanden und davon gelaufen. Mallory braucht nicht lange, bis er Big Benny Bernstein in einem Restaurant gefunden hat. Doch will dieser nicht mit sich reden lassen und verfügt nun als Untoter über übermenschliche Kräfte mit denen er John Justin leicht entkommen kann.
John Justin Mallorys Fälle sind witzig und überraschend wie eh und je und jede der Kurzgeschichten ist für sich genommen klasse. Am Stück gelesen fallen jedoch ihre Gemeinsamkeiten negativ auf. In fast jeder der Geschichten materialisiert der Grundy vor John Justins Schreibtisch und das jedes Mal mit dem exakt gleichen langen Absatz. Auch treffen er und Felina fast immer auf eine Gruppe von nicht-menschlichen Wachleuten, die alle nicht mit Felina kämpfen möchten. Über 25 Jahre verteilt erhöht das den Wiedererkennungswert, in wenigen Tagen gelesen ist es leider ein wenig eintönig. Dennoch, wer an heruntergekommenen Detektiven, flotten Wortgeplänkeln, Fantasy-Kreaturen, viel Humor und sehr kreativen Lösungen Gefallen findet und vielleicht zwischen jeder Geschichte ein anderes Buch einschiebt, kommt hier voll auf seine Kosten.
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The Book of Doomvon Barry Hutchison
Afterworlds #2
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04.03.2013
~JK
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Der Himmel hat das Buch des Jüngsten Gerichts verloren. Das allwissende Buch in dem absolut jedes Geschehnis vom Anbeginn der Zeit bis zu deren Ende niedergeschrieben ist. In den falschen Händen eine schreckliche Waffe, mit der die Schöpfung zunichte gemacht werden könnte. Aus der Hölle kommt eine Nachricht, dass das Buch gefunden wurde und dass der Himmel jemanden runterschicken kann, um es abzuholen. Das riecht gewaltig nach einer Falle und da man keinen Engel verlieren möchte, beschließt man, jemanden großzügig zu interpretieren und einen Menschen zu schicken. Da kommt der fünfzehnjährige Zac Corgan gerade recht. Der Junge, der alleine für seinen verwirrten, alten Großvater sorgt, indem er Einbrüche begeht, hat die Talente, die der Himmel im Augenblick benötigt. Um mit ihm zu sprechen, muss Zac allerdings erst einmal sterben, nur um dann vor die Wahl gestellt zu werden, freiwillig in die Hölle zu gehen und das Buch zurückzuholen oder unfreiwillig und ewig zu schmoren. Da ihm praktisch keine andere Wahl bleibt, nimmt Zac das Angebot von Erzengel Gabriel an und bekommt den Halbengel Angelo als Führer zur Seite gestellt.
Zwar hat Angelo schon fast 1000 Jahre auf dem Buckel, in Engelsjahren sind das aber lediglich zwölf. Er mag Comics und Filme und hat in Engelskreisen keine Freunde. Er setzt in der Hinsicht alle Hoffnungen auf Zac, den er jedoch gleich enttäuscht, als er die beiden statt in die Hölle an Odins Tafel in Walhalla teleportiert. Dieser ist gar nicht begeistert und wird richtig sauer, als Angelo dann auch noch christliche Lieder anstimmt. Mit Hilfe der Walküre Herya versuchen sie die Flucht vor der wilden Wikingerhorde und landen in der nebligen Welt zwischen den verschiedenen Varianten des Lebens nach dem Tod. Von hier aus geht es weiter in den Hades, denn vielleicht hat ja Argus etwas gesehen, was den dreien weiterhelfen kann.
In The Book of Doom geht es um Freundschaft. Anfangs nimmt der Einzelgänger Zac Angelo nur widerwillig mit auf seine Reise, doch am Ende ist er bereit buchstäblich für ihn durch die Hölle zu gehen. Das Buch wartet mit einem nicht ganz so überraschenden Ende auf, da im Laufe der Handlung genug Hinweise gestreut wurden. Doch für die Charaktere ist bald nichts mehr so wie es scheint. Das beeinträchtigt die spannende und humorvolle Geschichte jedoch nicht, denn die jungen Helden wachsen einem schnell ans Herz. Auch die Figuren aus The 13th Horseman haben einen kurzen Gastauftritt. Es scheint noch viel Potential für weitere Abenteuer im Afterworlds-Universum zu geben.
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The Princess Bride / Die Brautprinzessinvon William Goldman
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28.02.2013
~JK
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Es ist die Zeit der Renaissance in Europa. Im Staat Florin lebt die Farmerstochter Buttercup mit ihren Eltern und ist dabei das schönste Mädchen der Welt zu werden. Diese Tatsache weckt auch das Interesse des herrschenden Adels und so kehrt hoher Besuch auf ihrer Milchfarm ein. Dabei bemerkt Buttercup die interessierten Blicke einer Herzogin in Richtung des Stallburschen Westley und beginnt zu verstehen, dass sie selbst über beide Ohren in ihn verliebt ist. Westley hat lange auf diesen Moment gewartet und beschließt sogleich nach Amerika aufzubrechen, um dort sein Glück zu suchen, eine eigene Farm zu kaufen und dann Buttercup nachzuholen. Sie kann es kaum erwarten, von ihm zu hören, doch dann erreicht sie die Nachricht, dass das Schiff mit dem er reiste von Piraten angegriffen wurde und es keine Überlebenden gab. Buttercups Herz ist gebrochen und so beschließt sie, nie wieder zu lieben. Als ihr der Prinz von Florin das Angebot macht, ihn zu heiraten oder zu Tode gefoltert zu werden, entscheidet sie sich für die Hochzeit, stellt dabei aber gleich klar, dass keine Liebe im Spiel ist. Prinz Humperdinck ist das egal. Er lässt Buttercup drei Jahre lang zur Prinzessin ausbilden und präsentiert sie dann dem Volk, das ihre Schönheit sprachlos macht.
Doch kurz darauf wird sie bei ihrem täglichen Ausritt von drei Männern angehalten und entführt. Sie wurden dafür bezahlt, einen Krieg zwischen Florin und dem Nachbarstaat Guilder anzuzetteln und planen zu diesem Zweck die Ermordung Buttercups auf guilderischem Boden. Während ihrer Reise bemerken die Entführer plötzlich einen schwarz maskierten Verfolger der schnell an Boden gewinnt und sogar die Klippen des Wahnsinns erklimmt um sie einzuholen. So muss einer der drei Männer an den Klippen zurückbleiben, um ihn aufzuhalten. Es ist der Spanier Inigo Montoya, der den Mord an seinem Vater rächen wollte und sich über 10 Jahre zum besten Schwertkämpfer der Welt ausbilden ließ. Als er bereit war sich dem unbekannten, adligen und sechsfingrigen Mörder zu stellen, konnte er ihn jedoch in keinem Land finden. So verfiel er mit den Jahren erst dem Alkohol und dann dem Einfluss des sizilianischen Bandenführers, für den er inzwischen arbeitet. Es kommt zum Fechtduell zwischen Inigo und dem maskierten Unbekannten, dass dieser zu Inigos Verblüffung tatsächlich gewinnt. Der Mann in Schwarz zieht weiter, nur um auf das zweite Bandenmitglied zu treffen. Der riesige Türke Fezzik hat zwar das Gemüt eines kleinen Jungen, ist aber im Kampf ungeschlagen und nichts und niemand kann sich mit seiner Kraft messen. Doch wieder gelingt dem unbekannten Verfolger das schier Unmögliche und er kann sich der letzten Herausforderung, dem Verstand des Sizilianers stellen. Nachdem auch dieser überwunden ist, ist der Weg zu Buttercup endlich frei. Noch ist ihr nicht klar, ob es sich um einen Retter oder nur um einen neuen Peiniger handelt. Doch dann erkennt sie in ihm ihren geliebten Westley, der zurückgekehrt ist, um sie zu holen. Nach einer abenteuerlichen Flucht durch die Feuersümpfe werden sie jedoch von Prinz Humperdinck gestellt und Buttercup entscheidet sich dazu, Westley zu retten, indem sie sich selbst stellt.
So jedoch landet ohne ihr Wissen Westley in Humperdincks Folterkammer, während Inigo erneut dem Alkohol verfällt, Fezzik führungslos verzweifelt und der Tag der Hochzeit immer näher rückt. Und mit der Hochzeit auch ein weiteres geplantes Attentat auf Buttercups Leben. Für alle scheint die Situation ausweglos.
Die 30. Jubiläumsausgabe von The Princess Bride / Die Brautprinzessin beginnt mit zwei Einleitungen, die die fiktive Geschichte um die Entstehung des Buches im Buch fortführen. Das eigentliche Buch beginnt dann mit eben dieser Geschichte um den Autoren. Er erzählt, wie ihm als krankes Kind sein Vater die Geschichte vorgelesen hat und wie er später seinem Sohn das Buch schenkt und es diesem gar nicht gefällt. Beim genaueren Hinschauen merkt er, das sein Vater damals die langweiligen Teile übersprungen hat und so beschließt er, eine gekürzte Fassung des Buches herauszubringen. Diese Einführung ist recht lang und sprunghaft. Im restlichen Buch unterbricht der fiktive Autor die Handlung immer wieder, um seine persönliche Meinung kund zu tun oder zu erklären, wie stark er an der jeweiligen Stelle das Original gekürzt hat. An sich ein interessantes Stilmittel, dass es dem Autor erlaubt, beliebig Teile der Handlung zu überspringen, die diese aufhalten würden oder die er nicht schreiben möchte. Das Buch endet sehr plötzlich während einer Flucht. Auch der fiktive Autor merkt an, dass ihm das so nicht gut gefällt. Es folgt eine weitere Entstehungsgeschichte zum ersten Kapitel des nie veröffentlichten Nachfolgeromans Buttercup's Baby, gefolgt von eben diesem Kapitel.
Ein paar Zahlen zur Aufteilung des Inhalts: In der mir vorliegenden Ausgabe haben die beiden Vorworte 44 Seiten, dann folgen 36 Seiten mit der fiktiven Entstehungsgeschichte zum Buch im Buch, bevor dann die erste der 320 Seiten The Princess Bride / Die Brautprinzessin folgt, die letzten 100 Seiten bestehen aus der Entstehungsgeschichte und dem ersten Kapitel aus Buttercup's Baby.
The Princess Bride / Die Brautprinzessin ist ein Märchen und auch in dieser Art überzogen erzählt. Die Charaktere sind zu unglaublichen Leistungen fähig. Sie sind die stärksten Männer, die besten Schwertkämpfer, die schönsten Frauen der Welt oder lassen sich von Wunderheilern helfen. Sie müssen auch sehr viel unglaubliches Leid aushalten und der fiktive Autor betont, dass die Aussage des Buches ist, dass das Leben unfair ist. Die eigentliche Geschichte ist mitreißend und voller Wendungen. Doch sie leidet unter der Rahmenhandlung mit ihren häufig störenden Unterbrechungen, die häufig sogar der folgenden Handlung vorgreift, den vielen Sprüngen zwischen Handlungsorten und Rückblicken und dem offenen und plötzlichen Ende des Buches.
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Etiquette & Espionagevon Tofa Borregaard und Gail Carriger
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16.02.2013
~JK
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Die recht wilde und wissbegierige vierzehnjährige Sophronia Angelina Temminnick stellt den Haushalt ihrer Familie völlig auf den Kopf. Da ihre Mutter sie nicht bändigen kann, macht Sophronia eines Tages Bekanntschaft mit Mademoiselle Geraldine. Auf Drängen der Mutter entschließt sich die Direktorin von Mademoiselle Geraldine's Finishing Academy for Young Ladies of Quality nicht nur die jüngste Tochter des Hauses zu einer Probezeit in ihrer exklusiven Schule zuzulassen, sie nimmt sie auch gleich mit. In der Kutsche trifft die widerwillige Sophronia auf Dimity Plumleigh-Teignmott, die ebenfalls die Schule von Mademoiselle Geraldine besuchen wird, und ihren jüngeren Bruder Pillover, den sie auf dem Weg zu einer ähnlichen Einrichtung für Schüler des männlichen Geschlechts mitnehmen. Während sich Sophronia sehr über die Kommentare der Geschwister über die Natur ihrer neuen Schule wundert, wird die Kutsche plötzlich von Luftpiraten angegriffen. Sie fordern die Herausgabe eines geheimen Prototyps von Mademoiselle Geraldine und beginnen sogleich die Koffer der Jugendlichen zu durchwühlen. Geistesgegenwärtig übernimmt Sophronia die Kontrolle und leitet eine waghalsige Rettungsaktion ein. Die völlig aufgelöste Mademoiselle Geraldine stellt sich dabei als Monique, eine Schülerin der Akademie bei ihrer Abschlussprüfung heraus. Sie hat die Rolle der Mademoiselle Geraldine nur gespielt und sollte sowohl die neuen Schülerinnen, wie auch den Prototypen in der Schule abliefern.
Die nächste atemberaubende Überraschung erwartet Sophronia, als die Kutsche in den Nebeln von Dartmoor halt macht. Die Akademie hat keinen festen Standort, sondern besteht aus einer gewaltigen Konstruktion getragen von drei Luftschiffen. Um an Bord zu gelangen, müssen die Mädchen sogar auf dem Rücken eines Werwolfs reiten. Bei der Begrüßung durch drei Mitglieder der Fakultät erfindet Monique aus dem Stehgreif eine Lügengeschichte, wie sie selbst für die Rettung der Situation verantwortlich war. Sophronia, die das Prozedere von ihren älteren Schwestern gewöhnt ist, sieht davon ab, ihre Version der Ereignisse zu korrigieren. Als die Lehrer von Monique den Prototypen haben wollen, auf den es die Piraten abgesehen hatten, stellt sich diese jedoch quer und verlangt im Gegenzug ein Abschlusszeugnis. Sophronia und Dimity können sich nicht erklären, welches Ass Monique im Ärmel hat und sind überaus erstaunt, dass sie sich so eine Forderung leisten kann, ohne aus dem Luftschiff geworfen zu werden. Jedoch können weder die Lehrer den Standort des Prototypen in Erfahrung bringen, noch bekommt Monique ihren Abschluss. Stattdessen wird sie zu den Neulingen und damit zu Sophronia und Dimity heruntergestuft, in der Hoffnung, dass sie mit der Zeit klein bei gibt. Als Sophronia anschließend der echten Direktorin vorgestellt wird, kommt es zu einem erneuten Angriff der Luftpiraten, die diesmal in viel größerer Anzahl anreisen. Sie stellen der Akademie ein Ultimatum. In drei Wochen wollen sie den Prototypen ausgehändigt bekommen oder es kommt zu einem massiven Angriff auf die Schule.
Inzwischen hat auch Sophronia verstanden, dass den Mädchen in Mademoiselle Geraldines Lehranstalt nicht nur Etikette, sondern auch alles nur erdenkliche über Spionage und Mord beigebracht wird. Ein Umstand, der für ihre Mitschülerinnen keineswegs verwunderlich zu sein scheint. Deren Familien schicken ihre Nachkommen schon seit Jahren zu Mademoiselle Geraldine, die selbst über die wahre Natur ihrer Schule im Dunkeln gelassen wird. Sophronia und Dimity haben genug davon, nicht zu wissen, worum es sich bei dem mysteriösen Prototypen handelt. So beschließen sie, selbst die Ermittlung aufzunehmen und vielleicht sogar herauszufinden, wo Monique ihn versteckt hat.
Gail Carrigers neue Reihe ist frisch und unterhaltend. Etiquette & Espionage spielt ungefähr zwei Jahrzehnte vor den Parasol Protecectorate / Lady Alexia-Büchern, doch Lesern, die mit diesen vertraut sind, werden einige Personen und Erfindungen bekannt vorkommen. Die neunjährige Genevieve Lefoux ist dabei besonders gut gelungen. Sie ist ein kleiner Racker, den man sofort ins Herz schließen kann. Im Gegensatz zu den Parasol Protecectorate / Lady Alexia-Büchern sind die Hauptcharaktere der Finishing School-Romane jünger und der Inhalt entsprechend auch für eine jüngere Leserschaft geeignet. Es gibt in Etiquette & Espionage keine Toten und die Figuren geben sich deutlich sittsamer. Die fliegende Akademie ist ein ungewöhnlicher Schauplatz. Es ist ein bisschen schade, dass im Buch nur wenige kurze Einblicke in die Unterrichtsmethoden geliefert werden. Viel von dem, was die Mädchen über Spionagemethoden bei gleichzeitiger Wahrung der Etikette lernen, wäre sicher auch für den Leser interessant. Aber es wird ja noch weitere Bücher in der Reihe geben. Der zweite Band soll noch im November 2013 unter dem Titel Curtsies & Conspiracies erscheinen. Es bleibt zu hoffen, dass die weiteren Bände die neue jugendliche Unbeschwertheit beibehalten können, die gerade die späteren Parasol Protecectorate / Lady Alexia-Bücher vermissen lassen.
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